D
D-Horizont
D-Horizont: Siehe →Boden; →Bodenprofil....
D-Kluft
D-Kluft: andere Bezeichnung für →Diagonalkluft....
Dach
Dach (im Bergbau als →Hangendes bezeichnet): Bezeichnung für die geologische →Schicht, die über einer →Lagerstätte liegt....
Dachfläche
Dachfläche: Bezeichnung für die obere Grenzfläche einer →Schicht. Siehe auch: →Dach....
Dachschiefer
Dachschiefer: Bezeichnung für einen →Tonschiefer, der matt glänzt, eine blaugraue Farbe hat - mit dünnplattiger Absonderung aufgrund Druckwirkungen. Fundorte in Deutschland im Rheinischen Schiefergebirge, im Harz sowie im Thüringer Wald.
Der Abbau von Dachschiefer unter Tage:
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Dacit
Dacit: andere Bezeichnung für →Dazit....
Dauerfrostboden
Dauerfrostboden (Permafrostboden; perenne Tjäle; Pergelisol): Bezeichnung für den bis in grössere Tiefen ständig bzw. permanent gefrorener →Boden in entsprechenden Klimaregionen. Siehe auch →Frostboden.
Auftauender Dauerfrostboden in Kanada (und Sibirien) mit klimatischen Konsequenzen aufgrund klimaschädlicher Gasentweichung:
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Dauertätigkeit
Dauertätigkeit: Bezeichnung für monate- bis jahrelang anhaltende ejektive oder ejektiv-effusive vulkanische Aktivität. Beispiele: Ätna, Stromboli....
Dauphinéer
Dauphinéer: eine Quarz-Verwachsung von 2 rechten und 2 linken Kristallen....
Dazit
Dazit (Dacit): jungvulkanisches →Ergussgestein (→Vulkanit) bzw. ein quarzhaltiger →Andesit. Fundorte u.a. in den USA, Süd-Amerika, Ungarn und Siebenbürgen....
Decke
Decke: 1. vulkanische Decke (Deckenerguss; Eruptivdecke): vulkanische Gesteine, die hauptsächlich beim Austritt basischer Schmelzen aus grossen Spalten entstehen bzw. sich als leichtflüssige Lavaströme über grosse Flächen ausbreiten und alsdann erstarren (z.B. Plateaubasalt, Deckantrapp Indiens, vulkanische Gebiete von Island); siehe auch →Trapp; 2...
Deckenland
Deckenland: Bezeichnung für eine Gebirgsregion, die aus flach liegenden tektonischen Decken besteht. Siehe auch: →Decke; →Wurzelland....
Deckenlehre
Deckenlehre (Nappismus): Lehre, nach der manche Gebirge (wie z.B. die Alpen, Karpaten, Himalaya) aus →Überschiebungsdecken aufgebaut sind und deren Wurzeln z.T. über 100 km weit entfernt sind.
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Deckfalte
Deckfalte: eine liegende, meist in Richtung des Gebirgsdruck vorgeschobene →Falte, die den Untergrund abdeckt. Siehe auch: →Decke; →Faltung....
Deckgebirge
Deckgebirge: 1. Bezeichnung für das über Lagerstätten liegende Gestein; 2. Bezeichnung für →diskordant auflagernde →Schichten, die über metamorph verändertem oder gestörtem Untergrund (→Grundgebirge) liegen....
Deckmassiv
Deckmassiv: siehe →Überschiebungsdecke....
Deckscholle
Deckscholle: siehe →Scholle; →Überschiebungsdecke....
Deflation
Deflation (Abblasung): Hierunter wird die aus- und abblasende Tätigkeit und Wirkung des Windes verstanden (→äolische Abtragung; Windabtragung). Je nach Windstärke werden Teile verschiedenster Grösse fortbewegt bzw. feine Bodenbestandteile weggeweht. Besonders wirksam und intensiv ist die Deflation bei fehlender Vegetationsdecke, geringer Bewachsung und ...
Deformation
Deformation: allgemeine Bezeichnung für die Veränderung eines Gesteinsgefüges aufgrund →tektonischer Aktivitäten (im erweiterten Sinne jedoch auch für →atektonische Beanspruchungen)....
Deformationsverglimmerung
Deformationsverglimmerung: teilweise oder vollständige Umbildung von →Kalifeldspat zu →Muskovit und →Quarz in Bereichen des stärkeren Druckes....
Degradation
Degradation: andere Bezeichnung für →Degradierung....
Degradierung
Degradierung (Degradation): Bezeichnung für die Veränderung des →Bodenprofils und somit des →Bodentyps - aufgrund veränderter Bedingungen bei der Bodenbildung. Meistens ist die Degradierung auf den A-Horizont beschränkt. Siehe auch →Boden....
Deklination
Deklination (Mißweisung): Bezeichnung für die Abweichung (Winkelunterschied) einer Kompassnadel von der wahren Nordrichtung, die dadurch entsteht, dass der geographische und magnetische Pol (auf den die Magnetnadel zeigt) nicht zusammenfallen.
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Delle
Delle: muldenförmige Eintiefung an Hängen ohne fliessende Gewässer. Am unteren Ende der Dellen treten teils Quellen aus (sog. Quellmulden). In den Dellen finden Massenbewegungen, wie z.B. Abspülung, Ausspülung und Gekriech) statt....
Deltoid
Deltoid: Bezeichnung für die Symmetrie in einer Diagonalen (das sog. Drachenviereck). Der Deltoid-Dodekaeder ist ein Polyeder aus 12 gleichen Deltoiden. Eigenschaften eines Deltoid: 1. es besteht aus 2 gleichschenkligen Dreiecken (ABD, BCD); 2. je 2 Seiten sind gleich lang; 3. β und δ sind gleich gross; 4. die Diagonalen stehen aufeinander normal: 5. die Diagona...
Deltoidikosotetraeder
Deltoidikosotetraeder: Kristallform; ein Polyeder aus 24 →Deltoiden mit insgesamt 26 Eckpunkten, wobei alle Eckpunkte auf der Oberfläche einer Kugel liegen.
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Demantoid
Demantoid: eine Varietät von →Granat: ein Kalkeisengranat mit grünlicher bis gelblicher Farbe....
Dendrit
Dendrit (Pl. Dendriten): dunkle Mineralabsätze (moos- oder bäumchenförmig) von Mangan-, Eisen-Hydroxyde und –Oxyde; es sind eindringende Lösungen auf Gesteinsschichtflächen (z.B. Solnhofer Kalke) und Kluftflächen; sog. Scheinversteinerungen; keine Fossilien. Schwarze Dendriten bestehen typischerweise aus dem Mineral →Pyrolusit. Siehe auc...
Denudation
Denudation: im weiteren Sinne Bezeichnung für die →Abtragung des lockeren Bodenmaterials. Im engeren Sinne Bezeichnung für die flächenhafte Abtragung des Festlandes aufgrund →Massenbewegungen (ohne →Abrasion!). Die Denudation findet so lange statt, wie ausreichendes Gefälle für die Massenbewegungen vorhanden ist. Ebenheiten, welche die Ma...
Desmin
Desmin (Stilbit): ein Mineral, das zu der Gruppe der →Zeolithe gehört und ein wasserhaltiges Kalktonerd-Silicat ist. Vorkommen in →Drusen von →Basalten und →Graniten, und auf →Klüften von →kristallinen Schiefern in den Alpen, Schweden, Schottland und Island. Chemische Formel: Ca[Al2Si7O18]7H20; Härte: 3,5-4; spez. Gewicht: 2,1-2,2; F...
Desmosit
Desmosit: andere Bezeichnung für →Adinol....
Desquamation
Desquamation: andere Bezeichnung für →Abschuppung....
Destruktion
Destruktion: 1. gelegentliche Verwendung für den Sammelbegriff der →Verwitterung und →Abtragung; 2. Bezeichnung für den Vorgang der Umbildung von hoch-kratonischer Räume in tief-kratonische Räume; siehe hierzu auch: →Kraton....
deszendent
deszendent: Bezeichnung für im Boden absteigende Wässer, Flüssigkeiten oder Lösungen (z.B. Sickerwässer). Lagerstätten, die sich durch mineralische Abscheidung aus solchen Flüssigkeiten gebildet haben, werden als deszendente Lagerstätten bezeichnet. Gegensatz: →aszendent....
Deszendenztheorie
Deszendenztheorie: Theorie, nach der das Gangmaterial durch Lösungen von oben her eingeführt wurde. Gegenteil: →Aszendenztheorie....
Detersion
Detersion: abschleifende Tätigkeit und Wirkung von fliessendem Eis bzw. eine Erscheinung der Glazialerosion. Siehe auch: →Glazialerosion; Gletscherschliff.
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Detraktion
Detraktion: Bezeichnung für das Ausbrechen von Gesteinsbrocken aus dem Untergrund aufgrund strömenden Eises. Eine Erscheinung der Glazialerosion....
detraktiv
detraktiv: Bezeichnung für Sedimente, die aus der schnellen Zerstörung älterer Gesteine hervorgehen (z.B. →Molasse-Sedimente)....
Detritus
Detritus: Bezeichnung für Gesteinsschutt, Gesteinszerreibsel und Verwitterungsmaterial aller Art (vieler Orts jedoch Verwendung als Bezeichnung von Verwitterungsmaterial organischer Substanzen)....
deuterisch
deuterisch (autohydrothermal): Bezeichnung für die Umwandlungen, die durch hydrothermale Restlösungen der magmatischen Erstarrung am bereits kristallisierten Material selbst stattgefunden haben, und zwar in direkter Fortsetzung der Erstarrung selbst. Siehe auch: →deuterische Phase....
deuterische Phase
deuterische Phase: Veränderungen, die in direkter Fortsetzung der Verfestigung eines Magmas stattgefunden haben - womit Reaktionen hochtemperierter magmatischer Restlösungen und Dämpfe gemeint sind (mit bereits ausgeschiedenen Mineralen unter Neubildung von Turmalin, Topas, Fluorit, Muskovit, Lithiumglimmer, Wolframit, Cassiterit u.a. Die deuterische Phase entspr...
deuterogen
deuterogen: siehe →Erzlagerstätten; →Lagerstätten....
Devon
Devon (nach der Grafschaft Devonshire in Süd-West-England): Bezeichnung für die →geologische Formation des →Paläozoikums, zwischen Silur und Karbon. Dauer: 40 Mio. Jahre; Gliederung: Unter-, Mittel- und Ober-Devon; Gesteine: Grauwacke, Kalke, Sandsteine, Schiefer, Diabase, Porphyre; Geologische Vorgänge: Abtragung des Kaledonischen Gebirges, breton...
Diabas
Diabas: basisches Ergussgestein (körnig); häufig im →Devon. Grünliche bis schwarzbraune Gemengeteile: →Plagioklas, →Augit (das vielfach in →Chlorit umgewandelt ist und für die grünliche Farbe verantwortlich ist), und →Olivin oder →Quarz. Der Diabas bildet gang- oder deckenförmige Einlagerungen in devonischen Schichten,...
diablastisch
diablastisch: Bezeichnung, wenn sich 2 Neubildungen durchdringen. Siehe →kristalloblastisch; →Gefüge....
Diagenese
Diagenese: Bezeichnung für die Umbildung lockerer Sedimente zu festen Gesteinen - aufgrund (mehr oder weniger) langzeitige Wirkung von insb. Temperatur, Druck, chemischer Lösungen und Abscheidungen. Da bei der →Metamorphose die Druck- und Temperaturveränderungen ebenfalls die maßgebliche Rolle spielen, besteht zwischen beiden lediglich ein Intensit&aum...
Diagonalkluft
Diagonalkluft (D-Kluft): Bezeichnung für →Klüfte in →Falten, die ca. 45° zum Faltenstreichen angelegt sind....
Diaklase
Diaklase: Bezeichnung für eine Gesteinsfuge. Siehe: →Fuge; →Lithoklase....
Diamant
Diamant: kubisch kristallisierter, stark lichtbrechender Kohlenstoff. Detaillierte Informationen siehe Kapitel „Edelsteine“.
Ein kubisch kristallisierter („Congo Cube“), pinker Rohdiamant (1,2 ct) aus der Miba Mine im Kongo:
Ein ähnlicher Rohdiamant aus der gleichen Mine mit 1,7 ct:
Ein gelblicher „Congo Cube“ aus der ...
Diaphthorese
Diaphthorese: Bezeichnung für den Vorgang rückschreitender →Metamorphose (sog. retrograde Metamorphose bzw. Retrometamorphose), bei der höher metamorphe Gesteine zahlreiche (epizonale) Mineralneubildungen auf Kosten des vorhandenen Mineralbestandes aufweisen, wie z.B. →Sericit, →Albit, →Quarz, →Chlorit, →Karbonate - aufgrund starker ...
Diapir
Diapir (Salzdom; Salzhorst; Salzstock): Bezeichnung für einen steilwandigen Salzkörper, der sein Aufdringen gewissen Faltungsvorgängen (z.B. →Durchspiessungsfalte, →Injektionsfalte; siehe auch: →injektiv) verdankt - oder der Aufwärtsbewegung des Salzes auf tektonischen Spalten verdankt (siehe: →Ekzem; →Halokinese bzw. →Salztekto...
diaschist
diaschist: Bezeichnung für magmatische Gesteine (insb. →Ganggesteine), die eine andere chemische Zusammensetzung vorweisen als ihr →Muttergestein. Beispiele: →Aplit, →Lamprophyr....
Diaspor
Diaspor: Tonerd-Mineral, das rhombisch kristallisiert. Chemische Formel: AlO(OH); weitverbreitet in kristallinen Schiefern in den österreichischen Alpen, im Ural und England.
Ein etwa 2 cm langer Diaspor-Kristallstab aus der Mugla Provinz in der Türkei:
Ein etwa 4 cm langer Diaspor-Kristall neben Margarit aus der gleichen Gegend:
Ein etwa 10 cm lang...
diatakt
diatakt: siehe →Bänderton....
Diatexis
Diatexis: Bezeichnung für den Vorgang der regionalen Mobilisation der hellen und auch des grössten Teils der dunklen Mineralkomponenten in einem Gestein aufgrund starker →Metamorphose - wobei alsdann granitartige Gesteine entstehen, die weitgehend homogenisiert in-situ gebildet wurden und in ihrem primären Gesteinsverband verbleiben....
Diatomeen
Diatomeen (Kieselalgen): Bezeichnung für eine Klasse diploider Algen auf deuchter Erde und massenhaft als Plankton in Gewässer. Diatomeen sind die bedeutendsten Biomasse- und Sauerstoffprouzenten im Meer und Süsswasser, da sie gelöstes Kohlendioxid durch Photosynthese in organische Substanz umwandeln und somit im globalen Kohlenstoffkreislauf eine entscheide...
Diatomeenerde
Diatomeenerde (Infusiorienerde; Kieselgur; Kieselerde): Bezeichnung für tertiäre Ablagerungen der Kieselalgen in Binnenseen (eine graue, gelbe bis braune Masse), das u.a. zur Herstellung von Dynamit dient. Aufgrund seines Porenreichtums ist Kieselgur sehr leicht. Typischerweise besteht es zu 86% aus Silizium, 5% Sodium, 3% Magnesium und 2% Eisen. Insgesamt sehr hitzeb...
Diatomeenschlamm
Diatomeenschlamm: Bezeichnung für kieselsäurereiche Meeressedimente bzw. Ablagerungen der Tiefsee, die reichhaltig an Diatomeen-(Kieselalgen)-Schalen sind und meist in kühlerem Wasser bei 1000 bis 4000 m Meerestiefe auftreten. Der Diatomeenschlamm kommt insb. in den Meeresteilen der Antarktis sowie des Pazifiks vor und bedecken ca. 8% des Meeresbodens. Diatomeen-...
Diatrem
Diatrem: Bezeichnung für eine Durchschlagsröhre, die früher auch als Gasvulkan bezeichnet wurde und heute oftmals auch als →Pipe umschrieben wird. Die durch →phreatomagmatische Tätigkeit entstandenen Maare und Tuffringe sind Diatreme, ebenso die Sprengtrichter, die durch →phreatische Wasserdampfexplosionen gebildet wurden. Durch Erosion der um...
Dichroismus
Dichroismus (Adj. dichroitisch; griechisch für „zweifarbig“): Eigenschaft bestimmter doppelbrechender Kristalle (z.B. Turmalin), den einen Lichtstrahl stärker zu absorbieren als den senkrecht dazu polarisierten. Dünne Plättchen solcher Kristalle zeigen daher Farbänderungen je nach Richtung des Lichteinfalls. Der Dichroismus ist mit dem sog. ...
Dichroit
Dichroit: andere Bezeichnung für →Cordierit....
Dichroskop
Dichroskop: Instrument zur Feststellung des →Dichroismus bei Kristallen.
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dicht
dicht (kryptokristallin): siehe →kristallin....
Differentiation
Differentiation (Fraktionierung): 1. magmatische Differentiation: Bezeichnung für die Trennung des Magmas in mehrere Teilmagmen mit unterschiedlichem Chemismus, aus welchen wiederum die Herausbildung der verschiedenen Arten der →Erstarrungsgesteine folgt. Hierbei ist nicht bzw. weniger die Trennung der flüchtigen Phase von der eigentlichen Schmelze gemeint, sonde...
Diktyogenese
Diktyogenese (Gerüstbildung; in etwa entsprechende Begriffe: →akroorogene Bewegung; Grossfaltung; Grundfalte; Spezialundation): Bezeichnung für Formen der Erdkrusten-Bewegungen, wobei sie nach der Grössenordnung zwischen der weitspannigen →Epirogenese und der →Orogenese steht. Sie bildet (ohne Strukturveränderung der Gesteine) grossflächi...
Diktyonit
Diktyonit: Bezeichnung für einen →Migmatit....
diluviale Seifen
diluviale Seifen: Bezeichnung für Material, dass durch Überflutungen (eher als durch regelmässige Strömungen) angesammelt wurde....
Diluvium
Diluvium: andere Bezeichnung für →Pleistozän....
Dimorphie
Dimorphie: die Fähigkeit chemisch gleicher Stoffe, in 2 verschiedenen Kristallarten vorkommen zu können (z.B. Kohlenstoff regulär als Diamant und hexagonal als Graphit)....
Diopsid
Diopsid: ein Mineral, das zur →Augit- bzw. →Pyroxen-Gruppe und zu den Kettensilicaten zählt (siehe →Silicate), auf Klüften, sowie in kontaktmetasomatischen und metamorphen Karbonatgesteinen vorkommt; wie z.B. in den Alpen, in Skandinavien und im Ural. Chemische Formel: CaMg[Si2O6]; Härte: 5-6; spez. Gewicht: 3,3; Farbe: grünlich, farblos, grau...
Dioptas
Dioptas: Mineral, das als hydrothermale Bildung im Hut von Kupfer-Erzlagerstätten vorkommt. Fundorte z.B. in Süd-Amerika und Kongo. Häufige Verwendung als Schmuckstein. Chemische Formel: Cu6[Si6O18].6H2O; Härte: 5; spez. Gewicht: 3,3; Farbe: grünlich; Strich: grün, bläulich; Glanz: Glasglanz; durchsichtig bis durchscheinend; Bruch: muschelig; ...
Diorit
Diorit: körniges Tiefengestein (→Plutonit) der →Alkali-Kalk-Reihe, das schwarz-weiss gefleckt vorkommt und ein quarzarmes Gemenge von weisslichem →Plagioklas und dunkler →Hornblende (z.T. mit →Biotit oder →Augit, sowie Feldspäten und Pyroxenen) darstellt. Fundorte: Harz, Odenwald, Schwarzwald, Vogesen und Fichtelgebirge. Spez. Gewicht: 2,...
disharmonische Faltung
disharmonische Faltung: Bezeichnung für die unterschiedliche Intensität und Art der Faltung einzelner Schichten eines Schichtenpaketes (aufgrund Unterschiede in der Verformbarkeit) bei gleichzeitiger Faltenbeanspruchung. Die extremste Form der disharmonischen Faltung ist die sog. Durchspiessungsfalte. Siehe auch: kompetent; Stauchfaltengrösse....
disharmonische Formen
disharmonische Formen: Formen der Erdoberfläche, die unter anderen Klimaverhältnissen entstanden sind, als die heutigen. Siehe auch: →harmonische Formen; →Vorzeitformen....
diskonform
diskonform: gelegentlich verwendet Bezeichnung für ein →Gefüge in einem →Erstarrungsgestein, das nicht parallel zu dessen Nebengesteinskontakt ist....
Diskontinuität
Diskontinuität: siehe →Lücke.
Diskordanz (Adj. diskordant): ungleichsinnige Lagerung von Gesteinsschichten gegenüber ihrem Untergrund, wie z.B. flache, jüngere Schichten, die über gefalteten und später eingeebneten älteren Schichten....
Dislokation
Dislokation: Bezeichnung für die Lagerungsänderung oder -störung eines Gesteinsverbandes, wie z.B. →Verwerfungen, →Verschiebungen oder auch weitflächige (bruchlose) →Verbiegungen....
Dislokationsbeben
Dislokationsbeben: →Erdbeben, das auf tektonische Vorgängen beruht....
Disthen
Disthen: andere Bezeichnung für →Cyanit....
divergierend
divergierend: Synonym für „auseinanderdriftend“....
Dobel
Dobel: andere Bezeichnung für →Tobel....
Dodekaeder
Dodekaeder (Zwölfflächner): geometrischer (konvexer) Körper aus 12 gleichen Fünfecken; einer der 5 regelmässigen Körper (Polyeder)....
Doline
Doline: (Karsttrichter; aus dem slowenischen von „Dólina“ für „Trichterloch“): trichter-, schlot- oder schüsselartige bzw. -förmige Bodenvertiefung mit rundem oder elliptischem (auch unregelmässigem) Umriss in Karstgebieten, wobei der Durchmesser zwischen 2 und 1500 m schwanken kann - bei einer Tiefe zwischen 1 und 300 m. Ihr B...
Dolomit
Dolomit (benannt nach dem französischen Mineralogen J. Dolomieu, 1750-1801): 1. Magnesit bzw. Bitterspat: weitverbreitetes, gesteinsbildende Mineral – ein Calcium-Magnesium-Karbonat, das in Hinsicht auf Struktur, Aussehen und Vorkommen dem häufiger vorkommenden Kalkspat ähnlich ist; 2. Gestein (körnig bis dicht), das aus Kalkstein durch Zufuhr von Magn...
Dolomit
Dolomit: ein Mineral, das zur Calcit-Gruppe zählt.
Dolomit-Kristall aus dem Binnental, Schweiz:
Grössere Dolomit-Kristalle auf kleineren, weissen Quarz-Kristallen aus den Laxey Mines, Isle of Man, England:
Hellblaue Baryt-Kristalle auf kristallinem Dolomit aus der Pallaflat Mine bei Cumbria in England:
Violetter Fluorit neben Dolomit aus der Huna...
Doppelbrechung
Doppelbrechung: Bezeichnung für die Eigenschaft aller optisch anisotropen Kristalle, einen einfallenden Lichtstrahl in 2 senkrecht zueinander linear polarisierte Teilstrahlen aufzuspalten (sog. ordentlicher und ausserordentlicher Strahl). Die Doppelbrechung unter Einfluss starker elektrischer Felder heisst Kerreffekt, während die Doppelbrechung unter Einfluss starker ...
Doppelspat
Doppelspat: Bezeichnung bzw. Varietät eines farblosen und durchsichtigen →Calcits, bei dem die →Doppelbrechung auftritt. Siehe →Calcit....
Dravit
Dravit: eine braune Varietät des Minerals →Turmalin....
Drehachse
Drehachse: Bezeichnung für die Symmetrieachse eines Kristalls....
Drehspiegelung
Drehspiegelung: eine der insgesamt 7 geometrischen Operationen der →Kristallsymmetrie....
Drehung
Drehung: eine der insgesamt 7 geometrischen Operationen der →Kristallsymmetrie....
Dreikanter
Dreikanter: Bezeichnung für einen Windkanter mit 3 Kanten, der durch Flugsand in Form 3-seitiger stumpfer Pyramiden abgeschliffen wurde.
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Drifttheorie
Drifttheorie: andere Bezeichnung für →Kontinentaldrift. Siehe auch: →erratischer Block....
Driftzone
Driftzone: Bezeichnung für ein Gebiet mit divergierenden (auseinanderdriftenden) Platten. Beispiel: Island....
Druckerosion
Druckerosion: ander Bezeichnung für →Eforation....
Drucksutur
Drucksutur: Bezeichnung für dünne und dunkle Tonhäutchen in Kalkgesteinen, die durch verstärkte Lösungsintensität CO2-haltiger Porenwässer an Schicht- oder Spaltenflächen (auf denen Druck lastet) enstehen, wobei die Tonhäutchen selber lediglich unlösliche Rückstände eines solchen Vorgangs sind....
Druse
Druse (Kristalldruse): Bezeichnung für einen Hohlraum bzw. Blasenraum in kristallinen Gesteinen, der mit Kristallen (z.B. →Kalkspat, →Quarz, →Amethyst) ausgekleidet ist, wobei ein zentraler Resthohlraum verblieben ist.
Eine aufgebrochene Amethyst-Druse aus Brasilien (Grösse ca.: 1 m breit x 1 m hoch x 0,5 m tief; Gewicht: ca. 200 kg):
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Düne
Düne: Anhäufung von feinem Quarzsand durch den Wind, welche bis zu 300 m hoch werden kann. Ursache der Sandablagerungen sind unstetes Wehen des Windes, kleine Hindernisse, oder Unebenheiten des Bodens. Die meisten rezenten Dünen wandern.
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Dünnschliff
Dünnschliff: dünngeschliffenes (0,01-0,03 mm) Gesteins- oder Mineralplättchen – hauptsächlich zur Untersuchung von Gesteinen und Mineralen mittels der sog. Durchlichtmikroskopie. Als →Anschliff wird dagegen ein zur mikroskopischer Untersuchung im auffallenden Licht vorgesehenes einseitig geschliffenes und poliertes Gesteins-, Erz- oder Kohlest&uum...
Dütenmergel
Dütenmergel: andere Bezeichnung für →Tutenmergel....
duktil
duktil: Synonym für dehnbar, streckbar, verformbar, wobei dieser Begriff bei Gesteinen verwendet wird, die fest sind – sich aber trotzdem bei langzeitiger Beanspruchung plastisch verhalten.
Ein von Brüchen und Störungen durchzogener, duktiler Gneis:
Ein migmatitischer Gneis (Migmatit; geschliffen und poliert): Leukosom (hell) und Melanosom ...
Dunit
Dunit: ein Gestein der Familie →Peridotit, das lediglich aus dem Mineral →Peridot besteht....
Durchfluss-See
Durchfluss-See: ein See, der durch Zu- und Abfluss (und somit Durchfluss) gekennzeichnet ist. Gegensatz (ein abflussloser See): Endsee....
Durit
Durit: siehe →Streifenart....
Durit
Durit: andere Bezeichnung für →Mattkohle....
Dy
Dy (Torfmudde; schwedische, volkstümliche Bezeichnung): organischer Schlamm (dunkelbraun) aus Pflanzen, Algenresten, ausgeflocktem Humus und meist auch aus Kalk und Muscheln bestehend. Die Torfmudde (siehe Abbildung unten Nr. 1) unterbindet die (Wasser)Verbindung zwischen einem stehenden Gewässer (1) und dem Grundwasser (G). Weitere Abbildungen siehe →Torf.
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Dy-Boden
Dy-Boden: siehe auch: →Bodentyp....
Dyas
Dyas: andere Bezeichnung für →Perm....
Dynamometamorphose
Dynamometamorphose (Dislokationsmetamorphose; kinetische Metamorphose; Kinetometamorphose): Bezeichnung für den Umbildungsvorgang an Gesteinen, der durch gebirgsbildende Prozesse hervorgerufen wird. Siehe auch: →Metamorphose....
Dynamotheorie
Dynamotheorie: eine von den Herren Bullard und Elsasser entwickelte Theorie, nach der das Erdmagnetfeld und die Säkularvariation durch elektrische Ströme im flüssigen Erdkern entstehen.
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Dyskrasit
Dyskrasit: andere Bezeichnung für →Antimonsilber....
Dysodil
Dysodil: andere Bezeichnung für →Papierkohle bzw. Blätterkohle. Ein sehr feinschiefriges Faulschlammgestein, das oft tierische und pflanzliche Reste enthält. Siehe auch: →Braunkohle....
dysphotisch
dysphotisch: Bezeichnung für einen schwach durchlichteten Bereich in Gewässern, in denen Pflanzenwachstum und -entwicklung nur kümmerlich oder gar nicht möglich ist. Siehe auch: →aphotisch; →euphotisch....