Vor einem Jahr lag der Goldpreis noch bei $1.200 USD/Unze und wird aktuell bei mehr als $1.500 USD/Unze gehandelt, wobei der stärkste Anstieg in den Sommermonaten (Mai-September) zu verzeichnen war, als Gold um 16% und Silber um 21% anstieg.
Befinden sich Edelmetalle in einer Preiskorrektur, so fällt Silber typischerweise stärker als Gold. Wenn sich jedoch beide Edelmetalle in einem Aufwärtstrend befinden, dann ist es Silber, das wesentlich stärker als Gold steigt.
Während dem letzten Bullenmarkt (2005-2011) hat sich der Euro-Silberpreis nahezu versiebenfacht, während sich der Goldpreis knapp vervierfachte. Silber ist also fast doppelt so stark angestiegen wie Gold. Dies verdeutlicht, dass man in Boomphasen lieber Silber anstatt Gold kaufen und halten sollte.
Während der Euro-Goldpreis im August über das Allzeithoch aus dem Jahr 2011 geklettert ist, befindet sich der Euro-Silberpreis noch auf relativ niedrigem Niveau und bietet somit erhebliches Aufholpotential.
Warum überhaupt Edelmetalle?
Jetzt stellt sich die Frage, weshalb Anleger aktuell verstärkt physische Edelmetalle kaufen und wieso dies erst der Anfang sein soll. Weil Zentralbanken weltweit extrem viel Liquidität in das Finanzsystem pumpen, um zu versuchen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Dies hat jedoch zur Folge, dass die Renditen von Anleihen sinken und teilweise bereits ins Negative abgerutscht sind, was wiederum Währungen abwertet.
Je tiefer die Zinsen sinken und je mehr Anleihen eine negative Rendite aufweisen, desto attraktiver wird Gold und Silber (wegfallende Opportunitätskosten). Sicherlich kennen Sie die jahrzehntelange Kritik der Edelmetallgegner, dass Gold und Silber keine Zinsen abwerfen (mit gleichzeitigem Verweis auf Anleihen, die eine Verzinsung bieten und somit in direkter Konkurrenz zu Edelmetallen stehen). Mittlerweile hat sich das Blatt allerdings gewendet, denn erstmals kann die ganze Welt neidlos anerkennen, dass Edelmetalle zwar keine Zinsen abwerfen, aber im Gegensatz zu Anleihen auch keine negative Verzinsung bescheren können.
Sicherlich weisen derzeit nicht alle Anleihen weltweit eine negative Rendite auf, jedoch ist der Trend eindeutig: Es werden immer mehr!
Vor 2014 gab es weltweit nahezu keine Anleihen weltweit, die eine negative Rendite hatten. Dies änderte sich jedoch in den darauffolgenden Jahren in einem galoppierenden Tempo: Aktuell weisen Anleihen mit einem Volumen von $16.000 Millionen USD (also $16 Billionen bzw. im Amerikanischen $16 Trillion) eine negative Rendite auf – Tendenz stark steigend wie die obige Grafik veranschaulicht. Zudem zeigt die Grafik, dass der Goldpreis positiv mit negativen Anleihen korreliert: Je mehr Anleihen ins Negative rutschen, desto höher steigt Gold (und Silber natürlich auch).
Ein Analyst der kanadischen Investmentbank TD Securities Inc. erklärte vor kurzem (frei übersetzt): „Negative Anleiherenditen sind symptomatisch für die Suche nach sicheren Anlagen. Der Grund, wieso Anleihen mit negativen Renditen gehandelt werden, ist: Weil die Nachfrage nach sicheren Anlagen grösser als deren Angebot ist. Gold profitiert davon in erheblichem Maße… Es kann somit argumentiert werden, dass wir am Anfang eines mehrjährigen Bullenmarktes für Edelmetalle stehen.“
Wie die obige Grafik vor Augen führt, waren die Zinsen in den letzten 5000 Jahren noch nie so tief wie heute. Dies ist extrem bullisch für Gold- und Silber, denn beide Edelmetalle werden seit Menschengedenken als Wertspeicher und sicherer Hafen in Zeiten der Ungewissheit und Währungsabwertungen betrachtet.
Wenn die Kaufkraft von Papierwährungen sinkt, so steigt der Wert von Gold und Silber, denn es ist viel schwieriger, mehr Gold und Silber zu produzieren als mehr Papier zu drucken. Die niedrigen Zinsen und die starken Bilanzausweitungen der Zentralbanken weltweit haben zur Folge, dass der Wert ihrer Währungen massiv entwertet werden, was wiederum dazu führt, dass Gold und Silber aufwerten. Das globale Währungsabwertungsrennen („Race to the Bottom“) hat begonnen.
In Zeiten niedriger und gar negativer Zinsen auf Erspartes, Währungsabwertungen, berechtigter Angst vor der Inflation und crashbedrohten Aktienmärkten gehören Sachwertanlagen typischerweise zu den Gewinnern. Da ein Sachwert grundsätzlich für Werterhalt und Inflationsschutz steht, fällt im gleichen Atemzug auch oft die Bezeichnung Substanzwert. Unter Sachwerten versteht man reale Werte wie Immobilien und Edelmetalle, die durch einen physischen Wert abgesichert sind und im Gegensatz zu abstrakten Anlageformen wie Aktien und Bankprodukte nicht beliebig vermehrt werden können.
Auch wenn Immobilien grundsätzlich nicht beliebig auf Knopfdruck vermehrt werden können (im Gegensatz zu ungedecktem Papiergeld und Bankprodukten), so haben jedoch die niedrigen Bau- und Hypothekarzinsen de facto zu einem ähnlichen Effekt geführt. Die Zeiten günstiger Baukredite hat nämlich zur Folge, dass z.T. ein Überangebot an Neubauten auf den Markt kommt und somit in Konkurrenz zu Bestandsimmobilien steht. Die Folge ist schlussendlich, dass Immobilienpreise an bestimmten Standorten mit Sicherheit wieder fallen werden, da das Angebot grösser als die Nachfrage wird.
Ein derartiges Risiko gibt es bei physischen Edelmetallen allerdings nicht in diesem Ausmaß, denn höhere Gold- und Silberpreise sorgen nicht automatisch für ein merklich höheres Minenangebot. Neue Entdeckungen von Gold- und Silberlagerstätten werden nämlich immer seltener, denn die meisten Lagerstätten nahe der Erdoberfläche wurden schlicht und ergreifend bereits entdeckt (dank technologischem Fortschritt seit den 1970er Jahren).
Fazit: Die Zeit für Gold und v.a. Silber ist gekommen. Wohl dem, der physische Edelmetalle zu 100% sein Eigen nennen kann und diese an einem sicheren, bankenunabhängigen Standort lagert.
Weitere Infos: bogner.elementum.de
Disclaimer: Die hiesigen Ausführungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Der Autor, Stephan Bogner, ist Geschäftsführer der Elementum International AG; eine schweizerische Firma, die ausschliesslich auf die Lagerung von physischen Edelmetallen in der Hochsicherheitstresoranlage im St. Gotthard Massiv in der Zentralschweiz spezialisiert ist. Investitionen auf dem Gebiet der Edelmetalle unterliegen bestimmten Risiken. Neben der allgemeinen Investitionsrisiken unterliegen sie auch bestimmten Risiken, die von der Struktur dises Marktes ausgehen. Deshalb bitten wir Sie, unsere Risikohinweise aufmerksam zu lesen. Für Investitionen sind jeweilige Vertragsdokumente und in diesen enthaltene Risikohinweise maßgebend. Die Gesellschaften Elementum International AG und Elementum Deutschland GmbH, sowie der Betreiber von Rockstone Research, übernehmen keinerlei Gewähr für die Folgen von Handlungen, die aufgrund der Informationen in den elektronischen Publikationen oder auf den Internetseiten der Gesellschaften oder sonstwo ausgeführt wurden. Investitionen sind immer mit verschiedenen Formen von Risiken verbunden. Einstige Profite sind keine Garantie für zukünftige Profite. Es wird empfohlen, dass Sie sich bei Investitionen immer der Hilfe von Experten bedienen oder sich mit Experten beraten. Vor einer Investition ist es empfehlungswert, genau festzulegen, welche Finanzziele Sie verfolgen, diese dann nach Relevanz einzuordnen, um dann festzustellen, welches Risiko Sie bereit sind, einzugehen, sodass alsdann ein kompletter Finanzplan von einem registrierten Finanzberater erstellt werden kann. Bitte holen Sie sich vor einer Investition zwingend einen Finanzberater zur Seite und lesen Sie die vollständigen Disclaimer hier, hier und hier.