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Von Prof. Dr. H.J. Bocker

Teil 1: Kreditkarten für Katzen

Um die künftige Entwicklung der USA abschätzen zu können, ist ein kurzer Rückblick auf die Vergangenheit notwendig. Wie das chinesische Sprichwort so knapp zusammenfasst: «Sage mir, was Du getan hast, und ich sage Dir, was dir künftig geschehen wird.»

Dieses künftige Geschehen könnte so aussehen: Peking dürfte seine Währung mit Gold abstützen, während Washington seine Währung mit Derivaten, endlosen Manipulationen, Lügengeschichten, Medienpropaganda und notfalls Krieg abstützen wird.

Da glaubte man in Washington im 18. und 19. Jahrhundert zunächst einmal an die Macht von Krieg und Ausrottung. Die ursprüngliche Bevölkerung Nordamerikas wird auf 110 Millionen Indianer geschätzt. Bis auf ein paar Reservate, wo die Verbliebenen mit staatlichen Essensmarken, viel Rauschgift und noch mehr Alkohol vor sich hindämmern, ist wenig übriggeblieben. Danach vertrieb man die Mexikaner im Südwesten, doch diese dämmerten nicht leise vor sich hin wie die Indianer, sondern setzten die mächtigste Waffe aller Armen und Unterdrückten ein, die dort wie auch in anderen Regionen der Welt noch nie versagte: Keine Maschinengewehre und Panzer, sondern den nahezu allmächtigen Uterus. Israel beispielsweise wird durch die zahlenmässig extrem rasch wachsenden arabischen Völker vielleicht eines Tages mengenmässig schier erstickt, die christlichen Europäer durch den beängstigenden Kinderreichtum der zuströmenden Muslime allerdings nicht minder. Und in Kalifornien hat man auf dem Land Probleme, jemanden Englischsprechenden überhaupt zu finden (eigene traurige Erfahrung).

Angeblich sprechen bereits 51 % des bevölkerungsreichsten amerikanischen Bundesstaates, also Kaliforniens, Spanisch als Muttersprache. Mexiko holt sich sein ehemaliges Gebiet zurück, und da werden auch Trumps Schutzmauern nicht helfen, sie kommen Jahrzehnte zu spät. Wie die Eröffnung im Kasperle-Theater: «Seid ihr alle da, Kinder?» «Jahaa, Kasperle»... In Kalifornien: «Seid ihr alle da, Mexikaner?» «Jahaa, werter Herr Trump» 

Dann folgte die Niederwerfung der Südstaaten. Lässt man den ethnischen und moralischen Aspekt der Sklaverei einmal beiseite: Washington duldete als Machtzentrale keinen Widerspruch und die mächtige Industrie des Nordens und sein aufstrebender Finanzsektor profitierten gewaltig von Rüstung und Krieg, und natürlich finanzierte die mächtige, aufstrebende Finanzmafia, wie immer, beide Seiten.

Dann folgte eine endlose Kette von Kriegen Washingtons. Seit der Gründung der USA 1776 gab es ganze 4 Jahre ohne Krieg und diese lagen unmittelbar vor WK II, und da gab es ja genügend Nachholbedarf. Die wichtigsten späteren Kriege waren in Vietnam, mit einer Totalniederlage gegen ein kleines, verarmtes Bauernvolk, und der Koreakrieg, der noch immer nicht offiziell beendet ist. Die beiden Grosskriege WK I und WK II entschied Amerika für sich und bereicherte sich gewaltig, u.a. sichtbar durch die «Beschaffung» der Edelmetalle anderer Staaten (als «Sicherheit» oder «Pfand» oder «Reparationskosten»). Kriegshilfe ist eben niemals umsonst («Wir schützen euch gegen irgendwelche bösen potentiellen Feinde, wie z.B. aggressive Nachbarstaaten oder die Kommunisten. Lasst also bitte alles Gold bei uns liegen, wir sind das sicherste und mächtigste Land der Welt, noch sicherer als die Vatikan Bank, und übertragt uns auf ewig alle Rechte auf Rohstoffreserven (wie in gewissen Ölländern) oder alle Patentrechte (wie in  Deutschland und Japan nach WK II). 0h ihr vorübergehend befreundeten Nationen, unterschreibt uns weiterhin riesige Lieferungsverträge von Rüstungsgütern (wie z.B. mit Saudi Arabien) und natürlich ewige Besatzungsrechte und Steuerfreiheiten für unsere Konzerne und Banken, wie in vielen der 150 mit amerikanischen Truppen besetzten Ländern, wie in den Fällen Deutschland und dem zumindest wirtschaftlich integrierten bzw. so gut wie kolonisierten Kanada»).

Dann ernannte sich die USA selbst, aus eigenem Grössenwahn heraus, zum gottgleichen Weltpolizisten. Wer sich der Allmacht des Dollars entziehen wollte, kriegte flugs eins auf die Mütze. Jugoslawien, Irak, Libyen, Afghanistan, Panama, Syrien, vielleicht demnächst sogar der Iran? Nur zwei mächtige Widersacher blieben bisher unbezwungen: Russland und China. Beide Länder entzogen sich der Geldmacht der Wall Street und entwickelten sich zu fanatischen Goldsammlern, während deren grosser Gegenspieler, also Amerika, trotz seiner 11 Flugzeugträger und kaum noch bezahlbarer Überrüstung, zu einem fanatischen Schuldensammler degenerierte. Einige Viren des Grössenwahns scheinen auch nicht-gewählte Brüsseler Diktatur befallen zu haben, denn dort beschloss man soeben alle Brücken und Strassen in der EU mit deutschem Geld «panzerfest» zu machen.

Auf den unausweichlichen Zusammenstoss dieser beiden «Goldmächte» mit Washington – und hoffentlich nicht mit der EU – kommen wir später zurück.

Nebenbei: China und Indien zusammen verfügen über die achtfache Bevölkerungsstärke der USA. Gegen diese Masse von potentiellen Billigarbeitern hat die westliche Welt mittel- und längerfristig keine Chance. Und selbst wenn der Westen bis zum Erbrechen automatisierte, wäre der Preis der Vollautomatisierung und Robotisierung, wegen der daraus resultierenden extremen Arbeitslosenraten, völlig unakzeptabel.

Im Falle eines offenen Krieges mit China hätte Peking mächtige Verbündete, zunächst einmal 3 Milliarden Asiaten, die sich natürlich im Ernstfalle mit dem mächtigen Nachbarn assoziierten, und wichtiger noch, natürlich das hochgerüstete Russland. Amerikanische Generäle haben unlängst behauptet, dass man zur sicheren Abwehr einer einzigen Satan-2-Einheit mindestens 500 amerikanische Abwehrraketen benötigte – und Russland verfügt über hunderte dieser entsetzlichen Horrorwaffe namens Satan-2. Um diese im Ernstfalle alle auszuschalten gibt es gar nicht genug Luftraum über den USA, um all diese Raketenschwärme raumtechnisch unterzubringen. Nur magere 6 Satan-2-Einheiten brauchten als halbwegs sichere Abwehr mindestens 3000 Neutralisationsraketen. Aber der tiefe Staat auf beiden Seiten des Atlantiks will den Krieg – dem kleinen Anleger bleibt nur eine Wahl, ausser beten: Viel viel «Gold des kleinen Mannes» kaufen und anonym lagern, wie es die grösste Bank der Welt, also J.P. Morgan, durch einen überdimensionalen Silberkauf gerade so anschaulich vorexerzierte.

Wollte man übrigens den Derivatemarkt, also das grösste Finanzkasino des Westens und der Welt, im Falle eines Zusammenbruchs (wie einst im Falle der Lehman-Bank) mit Hilfe der Edelmetalle der Banken und Zentralbanken auffangen oder verhindern, müssten die Gold- und Silberpreise um das 1000-fache (in Worten: Das Tausendfache) der heutigen Preise steigen, eine zwar aberwitzige aber dennoch wahre Vorstellung, um den Totalzusammenbruch des Welt-Finanzsystems zu verhindern. Der Westen leidet unter einem auf Dauer tödlichem Aufweichungs-Virus, der da heisst: «Zu lange, zu gut». In einem solchen Falle hätten die Mächte des Ostens als Edelmetall-Horter, und hier ganz besonders Indien, die besseren Karten; einmal ganz abgesehen von der Tatsache, dass diese Länder als «derivatefrei» gelten können. Eine Unze Gold stünde dann, nach heutiger Kaufkraft berechnet, bei 1,4 bis 1,5 Millionen $, und Silber bei 600 bis 800 $ je Unze, wenn nicht noch etwas höher.

Doch zuerst noch ein kurzer Rückblick auf die inneramerikanischen Entwicklungen, deren historische Fortschreibungen gar keine glückverheissende Zukunft verspricht, denn der Trend kennt in seiner Verlängerung nur eine Richtung: Nämlich nach unten!

Ihren Höhepunkt überschritten die USA in der Zeit zwischen 1955 und 1960. Alle Importe (sprich: Reine Geschenke des dummen Auslands; darunter 15 Millionen Tonnen Öl pro Jahr) wurden nicht etwa mit realen Waren, sondern mit frisch gedruckten Dollars, also mit etwas Papier nebst Druckerfarbe, bezahlt, die das Ausland klaglos akzeptierte. Und man sorgte dafür, dass sich etwa 75 % aller Dollars bis heute, in eben diesem dummen Ausland befanden. Fiele der Dollar, teilweise oder ganz, trügen die zur finanziellen Idiotenklasse eingestuften Ausländer etwa drei Viertel dieses Kaufkraftverlustes – wirklich faszinierende Zukunftsaussichten für alle Dollarhalter.

Also um 1958 herum erreichten die USA den wirtschaftlichen Höhepunkt. 75 % der weltweiten Auto- und Stahl-, Kunstdünger- und Chemie-Produktion lagen im Land; die USA hatte die mit Abstand höchste Börsen-Kapitalisierung der Welt. Jede Familie hatte typischerweise ein Haus, zwei Kinder und einen Hund. Und mindestens ein Auto in der Garage – oder auch schon mal drei. Ausreichende Ersparnisse für die Ausbildung der Kinder waren vorhanden. Es gab so gut wie keine Schulden und ein Familienmitglied, meist der Vater, arbeitete in der Regel in einem, im Vergleich zu heute, hoch bezahlten Industrie-Job zu niedrigen Steuersätzen. Bis zum WK I gab es keine Einkommensteuer, sie wurde zur Finanzierung des Kriegs benötigt und mit dem heiligen Versprechern eingeführt, sie SOFORT nach Kriegsende wieder abzuschaffen. Die Einkommensteuer ist heute immer noch da, wurde sogar mehrfach erhöht und, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, ist WK I schon seit mindestens drei Wochen vorbei.

Die Arbeitskraft der Frau diente der US-Familie damals als Notreserve für einen Katastrophenfall. Heute arbeiten mindestens zwei Mitglieder der Familie und manche haben oft mehrere Teilzeitjobs (wie Eintrittskartenabreisser oder Hilfskellner), oft noch ein Halbwüchsiger aus der Familie mit einem weiteren Job als Zeitungsausträger dazu, nur um über die Runden zu kommen. Die Ersparnisse liegen nahe Null, ganz zu schweigen von persönlichen Schulden, von Kreditkarten, Studentenkredite, Gesundheitsschulden... Eine einzige Operation kann das Ende der Familienfinanzen bedeuten! Man hangelt sich mühselig von einem mageren Gehalts-Scheck zum nächsten. Und natürlich auch enorme Hypothekenlasten, dazu Steuerschulden, fällige Versicherungen, fällige Autokredite, 5 unbezahlte Luxusfernseher, 3 unbezahlte Rechnungen von der Autoreparaturwerkstatt, und 2 Tiefkühltruhen auf Kredit, ein Wasserstrahl-Laub-Druckluftsprühgerät auf Kredit, genau wie 1 Rasenmäher und 1 Gebläse-Schneepflug und mehrere 27-Fuss-Dachleitern (da man die hohen Dachreinigungskosten einsparen möchte),sowie 3 Wasser-Staubsauger und eine noch nicht abbezahlte neue Küchenspülmaschine, wie auch 3 Brillen mit offenen Optikerrechnungen. Andere Rechnungen im typischen Haushalt der Bürger bleiben natürlich auch noch «offen», genau wie die Rechnungen für Zahnspangen, Hörgeräte und  Heckenschneider.

Die verzinslichen Staatsschulden haben sich in den letzten 8 Jahren genau verdoppelt und stehen bei 21,3 Billionen $. Die unverzinslichen demnächst fälligen Rechnungen und staatlichen Verpflichtungen belaufen sich auf 83 Billionen $. Das Verhältnis von Schulden zur Wirtschaftsleistung errechnet sich zu 110 % und kann auf «normalem» Wege niemals ausgeglichen werden. Ausnahmen: Hyperinflation oder Krieg. 

Addiert man die rein persönlichen Schulden kommt man derzeit auf 13 500 $ für jeden Amerikaner, also für jeden Mann, jede Frau, jede Oma, jedes Kind. Nur der Hund ist, vorläufig noch, schuldenfrei (bis die Tierarztrechnungen eintreffen). Und die Staatsschulden stehen auf 21,3 Billionen $ verzinslichen und 84 Billionen $ unverzinslichen Verpflichtungen und demnächst fälligen staatlichen Versprechungen. Durch Trumps Steuersenkungen sind die Einnahmen der Staatskasse auf rund 17 % des BIP gesunken: Das ist der tiefste Stand seit 1952.

Das Auto in der Garage war früher ein Vermögensteil, der im Notfall verkauft werden konnte – heute ein reines Schuldenobjekt, entweder geleast oder auf Kredit gekauft. Haus oder Auto wurden damals mit 20 % in bar angezahlt und waren nach 5, seltener 10 Jahren voll abbezahlt. Hochbezahlte Industrie-Jobs waren die Regel, heute eher die Ausnahme. Dann kamen Kreditzeitrahmen von 12, 15 oder 25 Jahren, dann erhöhte man die Fristen für Kreditrückzahlung erst in 12 Quartalen, dann in 20 Quartalen, dann in 6 Jahren, dann Kauf ohne Anzahlung, und dann kamen Kredite, die man nur noch vierteljährlich bedienen musste und auch dann nur noch die Zinsen und keine Kapitalrückzahlung. Gleichzeitig wurde das Land systematisch de-industrialisiert, im dummen Ausland waren ja die Arbeitskräfte viel viel billiger. Trump versucht diesen Uralt-Trend zu reversieren, doch die hierfür erforderlichen Dollars wollen immer weniger Mitspieler an den internationalen Märkten haben. Im Inland trieb die Gier der Kreditmaschinerie immer neue Blüten.

Da es in den USA und in Kanada kein Meldewesen gibt, kommen oft von einer Bank oder einem anderen Kreditinstitut abgesandte «Erheber» ohne jede amtliche Befugnis. Es klingelt an unserer Haustür, ich sitze im unteren Stock vor dem Drucker, meine 6 jährige Tochter öffnet die Haustür oben. «Bitte sage mir doch mal, wer wohnt eigentlich in diesem Hang-Haus?» Ein rosa oder grüner Lutscher wechselt den Besitzer. Meine Tochter zählt, leicht schmatzend, alle im Haus Wohnenden auf. Der Erheber wendet sich zum Gehen, da ruft meine Tochter ihm nach: «Und wir haben auch noch einen Fritz». Eine Woche später kam per Post für jedes Familienmitglied ein Kreditkartenantrag, darunter einer für Fritz Bocker (sorgfältig eingetütet wie alle anderen Umschläge). Ich erlaubte mir einen Scherz und schickte den Umschlag für Fritz Bocker statt Unterschrift mit einem doppelten Pfotenabdruck zurück. Ich habe nie wieder etwas gehört, denn Fritz war die Hauskatze. Sechs Wochen später kam ein erneuter «Katzenbrief» von einer mir ebenfalls fremden Sparkasse, den ich unbeantwortet lies. Die Kreditwürdigkeit von Fritz Bocker muss danach wohl sehr gelitten haben.

Der Vietnam-Krieg brachte die Wende. Die 220 Milliarden $ an Kriegskosten mussten irgendwie aufgebracht werden, wie durch A) höhere Steuern und/oder B) durch höhere Schulden. Ab sofort sollte es Kanonen  u n d  Butter gleichzeitig geben. «The New Great  Society» wurde eingeführt und politisch von Johnston heftig beworben. Der Staat sollte in Zukunft für alles aufkommen. Arbeitslosengeld, Wohlfahrtszahlungen für Bedürftige, Renten, Schulgeld, Studiengeld, Gesundheit, Hypothekenbeihilfen, Transportzuschuss usw. Grosse Kriege und gleichzeitig grosse Wohlfahrt für alle sind doch selbstverständlich. Das uralte, aber ungeheuer wirksame Versprechen aller Sozialisten und Kommunisten, als da lautet: »Something for nothing» bzw. «etwas für nichts» zeigte mächtige Wirkungen. Dies half auch über die Schmach des verlorenen Krieges hinweg. Viel Butter hilft immer, besonders, wenn sie anscheinend (im Moment jedenfalls) nichts kostet.

Jeder sozialistische Wahn erzeugt drei Eigenschaften: Zum einen grenzenloses Anspruchsdenken, zum anderen die unerschütterliche Überzeugung von der Allmacht des Staates mit der der allmächtigen FED oder Zentralbank im Mittelpunkt, die alle Probleme per Knopfdruck löst, und drittens den schillernden Glauben an den Endsieg des sozialistischen Systems, oder in Deutschland mit seiner lokalen Variante des unfehlbaren Gutmenschentums auf Kosten anderer.

Zurück zur USA: Dort  kam Reagan 1981 an die Macht. Seiher haben sich die Staatsschulden wie ein Uhrwerk alle 8 Jahre verdoppelt. Die Butter-Rechnungen stehen allerdings noch immer offen. Die Sozialkosten sind steil gestiegen, in 5 bis 6 Jahren (also um 2022 herum) muss etwa ein Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes «für Soziales» aufgebracht werden – was soll sonst aus den 43 Millionen ohne Krankenkasse Lebenden und den 42 Millionen von Essensmarken Darbenden werden? Von den Unterhaltskosten der Besatzungen in den 150 militärisch besetzten Ländern (wie z. B. auch Deutschland) ganz zu schweigen. Aber noch hat man ja die unverwüstlichen Gelddruckmaschinen deutscher Fertigung – die versagen ja niemals. Und über allem schwebt die gottgleiche, private Institution der FED mit segnender Hand, die alle Probleme des Landes per Knopfdruck und immer neuen dummdreisten Lügen- und endlosen Täuschungskampagnen mit dem Schwenk des blechberingten Zeigefingers für immer – Schwups! – löst.  Wenn Geld nichts mehr kostet, dann ignoriert man die seit Urzeiten in jeder Wirtschaft herrschenden Kapitalkosten. Auf Dauer jedoch ein fataler Fehler! Die entsprechende Lektion gilt es, beidseitig des Atlantiks, noch zu lernen! Bittere Erfahrungen lauern hier.

Ausserdem hat man ja bis dahin Saudi-Arabien, Russland und China als 51., 52., und 53. US-Bundesstaat ins ewige Dollar-System gezwungen. Die US-Marineinfanterie schafft das im Handstreich. Gelddruck und Nullzins helfen bis dahin über die kleineren Schlaglöcher hinweg. Sogar über den im Untergrund wühlenden mentalen Krebs – nämlich die Vorstellung, dass man schwere wirtschaftliche Probleme auf die ganz bequeme Art, politisch zu lösen versucht, und zwar diese oder jene Partei, dieser oder jener Präsident, oder die transatlantische Variante: Diese oder jene Kanzlerin. Wirtschaftlich Augen zu und politisch über die nächste Krisenkreuzung drüber. Die gewaltigen Fehlallokationen von Kapital, die der Nullzins mit sich bringt, wie die auch für viele oft unbezahlbaren Mieten und Immobilienkosten, spielen, genau wie die ins Absurde gefälschte Statistiken (brauchbar für Zirkus und Kabarett) wie auch die ins Groteske, bar jeder wirtschaftlichen Realität verzerrte, rein durch künstliche und zentralplanerisch erzeugte Liquidität aufgedunsenen Aktienmärkte, keine Rolle.

Solange es beliebige Geldmengen völlig umsonst gibt und die Schuldenturbine weiterhin laut röhrt: Was soll das alberne Gerede über Altersarmut und niemals rückzahlbare Schulden oder gar über unsichere Renten? Der Winkel der immer weiter geöffneten Schere zwischen Arm und Reich wird immer grösser, und der gigantische globale Transferprozess von den Fleissigen zu den Superreichen beschleunigt sich immer weiter. Das Paradies vom endlosen Wohlstand war nie näher – Kanonen haben wir schon, die Butter kommt gleich noch. Interessant bleibt, dass der Yuan am 26. März gegenüber dem Dollar stieg, und das höchste Kursniveau seit 31 Monaten erreichte. Interessant ist auch, dass Gold zeitgleich ebenfalls deutlich zulegte. Ob sich der Petro-Yuan nun als starke Kraft an den Märkten etablieren, und den Petrodollar wirkungsvoll herausfordern kann, werden die kommenden Monate zeigen.

Das Universal-Grundrezept «durch Schulden wird man reich» hat noch nie in der jüngeren amerikanischen Geschichte versagt. Und Gold und Silber kann man nun mal nicht essen und Zinsen bringt keines der beiden, nur hohe Lagerkosten. Und vor Diebstahl schützt man sich am besten durch ein digitales Konto bei einer (Pleite-) Bank, denn das Geld oder die Einlage des Sparers wird dort absolut anonym und für immer zinslos, und absolut steuerfrei, auf einer Festplatte inflations- und hochwassergeschützt, mündelsicher aufbewahrt, und durch 7 Notare und 8 vereidigte Wirtschaftsprüfer überwacht, und natürlich durch Draghi, Brüssel oder die FED für immer persönlich garantiert.

Stichwort Versicherungen. Wir empfehlen jedem Bürger ganz dringend sich gegen mindestens 30 verschiedenste Schadensarten zu versichern, dann wird eben eines trüben Tages die gesamte Volkswirtschaft voll versichert geschlossen, aber frohgemut in die finale Pleite marschieren. Dass die Banken angeblich pleite sind macht sie attraktiv, weil sie immer durch die Zentralbanken stets gerettet werden und zwar mit Aufschlag auf den Zinsausfall und Treue-Bonus für die klagenden Kunden und ansonsten springt die FED ein, und wenn die versagt, dann eben der Steuerzahler, und der stirbt Gottseidank nie aus.

Der Staat bedient sich also im Prinzip am Steuersack und gibt dann dem Steuerzahler einen winzigen Bruchteil seiner Abgaben in Form von Wahlgeschenken oder herrlichen sozialen «Wohltaten» zurück. Und der Bürger fühlt sich noch geschmeichelt und lobt dieses paradiesische System des ewigen Wohlstands auf Pump.

Und er sollte sich auch ohne Versicherung absolut geborgen fühlen, denn in den letzten drei Jahren hat sich die Besetzung der Gefängnisse der USA um satte 700 % erhöht. Ist das nicht ein Zeichen für echten sozialen Fortschritt? Und ein ermutigendes Signal für eine aufsteigende (oder niedergehende?) Supermacht. Amerika ist nicht nur wirtschaftlich und finanziell bankrott, sondern auch moralisch! Die meisten Gefängnis-Insassen aller 194 Länder der Welt finden sich in Amerika. Das eigenständige Denken seiner Bürger aber ist diesen während der ununterbrochenen Politsendungen und der hypnotischen linken Propagandawalze der Massenmedien des tiefen Staates völlig abhandengekommen. Es verbleibt aber noch eine gewisse Rest-Intelligenz, die ausreicht, um zu einem Steuerberatungsinstitut zu wandeln und dort, tief demütig, mit einer noch tieferen Verbeugung vor dem tiefen Staat eine Steuererklärung zu unterschreiben – da aber immer mehr Bürger der Landessprache, oder transatlantisch der deutschen Sprache nicht mächtig sind, sieht deren Unterschrift dann so aus: »xxx». Manche in Deutschland zumindest fragen aber vorher in ihrer Landessprache noch überhöflich mittels bestens bezahlter Übersetzer nach: «Welche meiner 12 Identitäten soll ich denn für meinen Antrag benutzen?»

Teil 2: Kein Wachstum, nur dünne Ölbrühe, und chinesischer Tiefschlag mit Öl-Futures

Eine weitere Mega-Illusion, der die Amerikaner unterliegen, besteht im unerschütterlichen Glauben, dass nämlich ihre Volkswirtschaft ungebremst «wachse». Im Jahr 2000 z.B. wurde ein BIP von 10,6 Billionen $ erzeugt, im letzten Jahre eines von 19,3 Billionen $. In 17 Jahren kamen also etwa 9 Billionen $ hinzu. Gleichzeitig aber wuchsen die Schulden um 15 Billionen $ und zeitgleich nahm der Energieverbrauch etwas ab. Dieses Wunder wird vage wegerklärt, dass die Wirtschaft eben effizienter mit Energie umginge. Dies misst man in EROI (Energy Return on Investment), doch leider wurde EROI-Zahlen seit 2000 nicht besser, sondern schlechter, wie die Statistiken zeigen.

Quellen der folgenden Charts: US Energy Information Agency (EIA), BP Statistical Research und SRSroccoReport 

Die Angaben zum US-Wirtschaftswachstum sind also um etwa 50 % überzogen, was fast nicht zu glauben ist. Den weitgehend lobotomierten Bürgern hat man per Dauer-TV beigebracht, dass man Geld und Wohlstand im Akkord erzeugt, indem beide aus Druckerpressen deutschen Fabrikats (versteht sich) quellen lässt. Und das sich Energie kostenlos in mässig verrotteten Komposthaufen bildet, leide etwas blasenhaft mitunter. Und im Übrigen hat man ja das Wunder des »Fracking» im Hintergrund. Man muss nur achtgeben, dass immer genug Strom für die Gelddrucker übrigbleibt.

Aber der Strom kommt ja, wie immer, dort wie auch bei uns, aus der Steckdose.

Der nachstehende Chart zeigt den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch für die Welt. Er gilt prinzipiell seit Jahrhunderten. Früher wurden vor einem Boom Wälder abgeholzt oder Kohle verbrannt bis die Londoner damals, und die chinesischen Stadtbewohner heute, am Rauch fast erstickten – jedenfalls gingen Wirtschaftswachstum, wachsender Wohlstand und Energieverbrauch (und leider auch Umweltbelastung) schon immer Hand in Hand. In Phasen fallenden Ölverbrauchs (untere blaue Linie) stagnierte die Wirtschaft und das BIP Wachstum (obere rote Linie) oder ging in paralleler Weise ebenfalls zurück.

Ein perfektes Beispiel für diese Zusammenhänge liefert China, dessen gesamter Energiegerbrauch (braune Fläche von 2000 bis 2011) stark wuchs und das BIP (rote Linie) ebenfalls. Nur in Amerika, dem traditionell grössten Energiefresser der Welt, soll dies angeblich genau umgekehrt sein. Rätsel über Rätsel. In China laufen Schweine auf dem Boden herum, aber in Amerika können sie fliegen.

Genauer: Laut den  Statistiken der amerikanischen Energy Information Behörde verbrauchte das Land im Jahre 2000  etwa  20 000  Quadrillionen BTUs (Britische Thermal-Einheiten), um 11 Milliarden GDP zu erzeugen. Im Jahre des Herrn (Trump) 2017 jedoch wurden rund 120 Milliarden an GDP erzeugt, obwohl der Energieverbrauch stagnierte oder sogar leicht abgenommen hatte – vermutlich hatte man sich in diesen Jahren mit kleinen Talglichtern aus Walblubber und uralten Taschenlampen beholfen, um Strom zu sparen. Und die Mitarbeiter der statistischen Ämter hatten sich im Halbdunkel ihrer finsteren Büros, inmitten ihrer Kerzenstummel, ganz versehentlich um ein paar Nullen der richtigen Seite geirrt. Das gaukelt ausländischen Investoren eine blühende Wirtschaft und einen zukunftsreichen Dollar vor. Für Notfälle springt der oberste Chef mit seinem Zauberstab ein oder man holt Harry Potter?

Seit 2000 wuchs also das US BIP von 10,6 Billionen auf 19,3 Billionen $, während die öffentlichen Schulden auf wundersame Weise um satte 15 Billionen $ anschwollen.

Also die Wirtschaft wächst und wächst (blaue Linie), aber die Schulden wachsen noch ein wenig schneller. Das ist die modernste Definition echten «Wirtschaftswachstums». Die berühmte Friderike Kempner (die «schlesische Nachtigall» hätte in ihren bewundernden vier Zeilen für Amerika nur zwei Worte umgestellt: 

Amerika du Land der Bäume,
du Wunderland so gross und breit,
wie schön sind deine Wachstumsträume,
und deine rege Einsamkeit.


Demnächst wird Amerika im Rahmen seines Machtverlustes (Rutsch von Platz 1 auf Platz 2 der Weltrangliste) zusammen mit seinem allmächtigen Dollar tatsächlich sehr einsam werden. Viel einsamer wie zuzeiten des Vietnamkrieges. Washington gibt seinen Logenplatz an »Chung Kuo» ab bzw. in der dortigen Landessprache «das Reich der Mitte».

Typische Reaktion eines Amerikaners an dieser Stelle: «Soll das ein Witz sein?» Doch was ist das Schlimmste an einem Witz? Wenn man ihn erklären muss!

Also folgt jetzt eine kurze Erklärung mit wenigen zentralen Argumenten, die der künftigen Realität mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr nahe kommt. 

China ist kein geographischer Zwerg, wie jedes der 150 von den USA besetzten Länder (oder genauer: moderner Kolonien). Rein geographisch sind die Territorien der beiden Weltmächte in etwa gleich gross. Die Zeiten des blutig niedergeschlagenen Boxeraufstandes und dem stolzen Marschieren westlicher Truppen durch Peking, nebst Absetzen der letzten Kaiserin, sind lange vorbei. China ist zur grössten Fertigungs- und Produktionsstätte der Welt herangewachsen, während das grösste Finanzzentrum der Welt in New York und London verblieben ist. Genau hier dürften sich die Führungsrollen zugunsten Chinas umkehren. Kleine Meldungen am Rande verstürken die eher negativen Aussichten für die USA: So gingen die Einzelhandels-Umsätze im Februar 2018 im 3. Monat in Folge zurück, diesmal nur um 0,1 %. Aber der Konsum trägt zu mehr als einem Drittel zum US BIP bei. Da scheint eine Maus an der tragenden Stütze zu nagen. Die Amerikaner kaufen weniger. Und soeben haben sie mit ihren verzinslichen Staatsschulden die 21. Billionen-Grenze nach oben nachhaltig durchbrochen – und die Börsengewinne von etwa 30 %, die sich nach Trumps Ankündigungen von der grossartigen Steuerreform sowie von dem versprochenen Mega-Billionen-Dollar-Programm mit der Verbesserung der Infrastruktur, ergeben hatten, lösten sich in den letzten Wochen in lauwarme Luft auf, nachdem Trump den grossen Handelskrieg mit China ankündigte.

Der lilafarbige Herr gibt, und der noch immer lilafarbige Herr nimmt.

Das Gestöhne an der Wall Street war in allen Medien der befreundeten Länder, einschliesslich des deutschen Karnickelzüchter-Bezirks-Blattes und aller Extraausgaben, zu hören bzw. nachzulesen. Man hörte hohe Billionen-Beträge mitsamt den Schleifgeräuschen lautstark in den Abgrund hinunterrauschen. Aber ein Billiönchen weg, und noch zehn weitere Billiönchen pro Tag ebenfalls weg, was solls denn schon, die wird die FED in wenigen Tagen in einer Sonderschicht in aller Ruhe nachdrucken.

Und die nicht eben linkslastige Bloomberg-Presse veröffentlichte eine sachliche Berechnung, derzufolge ein Handelskrieg zwischen den USA und China die Weltwirtschaftsleistung um etwa 620 Billionen $ pro Jahr zurücksetzen würde. Derartiges würden auch Europa und natürlich auch Deutschland nachhaltig zu spüren bekommen. Übrigens, die von Washington erzwungenen Sanktionen gegen Russland kosteten Deutschland bisher 700 000 Arbeitsplätze, während gleichzeitig der amerikanische Handel und die Exporte der Amerikaner nach Russland um 7 % zunahmen. Man haut seine Freunde kaltschnäuzig in die Pfanne. Derartiges nennt man «echte transatlantische Freundschaft». So dürfte es den dummen Deutschen leichter fallen, die von Polen lautstark geforderten 440 Milliarden Euro an Entschädigung zu bezahlen. Deutschland braucht keine Feinde mehr, wenn man schon solche Freunde dieser Art hat.

Dafür aber hat Russland im 1. Quartal drei Tonnen Gold hinzugekauft. Und aus der Schweiz flossen 66 Tonnen Gold nach China. Die Schweizer wollen gerade eine Volksabstimmungskampagne starten, wonach nur noch die Zentralbank alle Macht in der Finanzwelt haben soll (als ob sie diese nicht schon hätte) und dann wird sich fast alles Altes in Helvetia vergolden, oder zumindest versilbern (selbst abrutschene, bröckelnde Berghänge eingeschlossen). Bis dahin erfreut man sich an einer Super-Aktie, die in jeden Haushalt gehört. Die Firma hatte 10 Jahre kein Wachstum, wie man dem Internet entnehmen kann, und bei einem KGV von 721 müsste der Aktionär nur 721 Jahre warten, bis er seinen Einsatz zuverlässig zurückerhält. Aber Zuverlässigkeit war schon immer ein Markenzeichen der Schweizer Produkte. Der Name dieses Weltunternehmens beginnt mit «N». Kein Wunder, dass alle Schweizer und alle N-Aktionäre unbedingt 800 Jahre alt werden wollen.  

In ein paar Jahren sitzen die Finanzzentren der Welt wahrscheinlich nicht mehr in New York und London, sondern in Peking und Moskau. Und vielleicht werden dann manche arbeitslosen jungen Westler dort um Brot und Arbeit bitten. Dann könnten die Chinesen auch nicht mehr von den «gwello» (Mandarin) oder «lao wai» (kantonesisch zu Deutsch in beiden Sprachen: Den «fremden Teufeln») sprechen, denn westliche Hausangestellte sind ja friedlich und dem neuen Arbeitgeber gegenüber dankbar. Ob im Endkampf um die Weltherrschaft die bankrotten Finanzzentren des Westens oder die hyperaktiven Produktionszentren des Ostens obsiegen, wird sich zeigen, Fest steht heute schon, dass der Versuch, das lästige Russland und das widerborstige China militärisch auszulöschen, wie die Sumpf-Zecken Vietnam oder die Wüstenflöhe im Irak, unmöglich ist. Ein solcher Versuch würde dazu führen, dass die USA diese Mächte auf den Weg in den Hades begleitet.

Fest steht auch, dass die Ostmächte den amerikanischen Unilaterismus und den Missbrauch, der Macht das Dollars, zutiefst verabscheuen. Und sie sind mit diesem Widerwillen nicht allein auf der Welt. Sie werden das globale Währungs- und Handelsgefüge grundlegend verändern, und dabei werden die Edelmetalle eine erhebliche Rolle spielen. Das gemächliche Kreuzen amerikanischer Flugzeugträger in den Grenzgewässern der Russen und Chinesen, so als ob ihnen die Welt alleine gehöre, ist kein Akt der Stärke, sondern provokante Dummheit. Prompt erhöhte Peking gerade nach der letzten Provokation dieser Art seine Rüstungsausgaben um rund 9 % und die Ausgaben für Forschung und technische Entwicklung um 10 %. Und damit nicht genug: Die jüngsten Sanktionswarnungen Washingtons beantwortete Peking, indem es rund 17 Milliarden $ in Form amerikanischer Staatanleihen auf den Markt warf und danach noch 169 Milliarden $ vorerst noch zurück behielt. Damit verblieben weltweit noch ca. 6 250 Milliarden $ Schatzbriefe im Ausland (dummdreister Werbespruch der FED: «Schulden spielen keine Rolle, wir schulden doch alles nur uns selber…») Sollten diese unter der Führung Chinas und Russlands in «unfreundlicher» Weise abgestossen werden, dürfte es dem Zweigespann FED und Wall Street sehr warm in der Kragenhöhe werden, denn wer sollte diese Mengen kaufen, und womit? Aber dafür wachsen die Schulden drei Mal so schnell wie die Vermögen. Die jüngste Zinserhöhung der FED wurde in Peking mit verkniffenem Gesicht zur Kenntnis genommen; dies soll der Wall Street neues Geld aus dem Ausland anlocken, aber leider erzeugt sie auch grosse Kursverluste der bisherigen Schatzbriefhalter – und bei dieser Gruppe steht China an der Spitze dieser traurigen Pyramide. Weitere Zinserhöhungen wurden von Powell angekündigt, doch dürfte China diese nicht tatenlos abwarten. Die Gefahr hoher Verluste ist einfach viel zu gross.

Im Übrigen sind die Ostländer ebenfalls viel zu gross, um sie selbst nach einem Sieg militärisch zu besetzen und zu verwalten. Ferner lernen Millionen von Chinesen Englisch oder eine andere westliche Sprache, doch wie viele der «fremden Teufel» lernen Mandarin oder kantonesisch?

Will ich ein Land erobern und beherrschen, muss ich zunächst einmal dessen Sprache lernen. Und dessen Kultur verstehen. Mit dem Abfeuern von ein paar Schrotflinten und Sonntagspredigten von den Kanzeln der von Partisanen- durchseuchte Gemeinden ist es niemals getan. Die harte Arbeitsethik, die half, erst das britische Weltreich und danach das US-Imperium aufzubauen, beruhte auf den strengen protestantischen Ethik-Vorstellungen und strikten moralischen Geboten im Sozialbereich.

Stichworte: Harte Arbeit, niemals aufhören oder nachlassen. Der Tag hat ja mindestens 24 Stunden. Alle Familienmitglieder und die Verwandten arbeiten fleissig zusammen. Alle ziehen am gleichen Strang. Alte oder Behinderte werden nicht in irgendein Heim auf Staatskosten abgeschoben. Die Familie sorgt für sie. Starke Familienverbände arbeiten, bestens synchronisiert, und über Generationen hinweg zusammen. Es wird hart und gnadenlos gespart und sinnvollgegen Zinsen (versteht sich) investiert. Die chinesische Ethik ist konfuzianistisch und ebenfalls hart und brutal.

Im Westen aber ist von seinen ursprünglichen protestantisch-ethischen Werten nicht viel übriggeblieben – man wartet auf die Gewerkschaften, den nächsten Wohlfahrtsscheck, den dritten schlechtbezahlten Nebenjob, eine Rentenaufbesserung, einen neuen Tarifvertrag, auf Kindergeld, Schulgeld, Kindergeld, Krankengeld, Reisegeld, Trennungsgeld, Schlechtwettergeld, auf ein Stipendium, auf Dieselbeihilfe, auf einen Steuernachlass von 1,03 %, auf Krankenkassenrückerstattungen, auf den Brief vom Sozialamt, auf den Bescheid vom Arbeitsamt, auf etwas billigere Rundfunk- und Fernsehgebühren, und auf Hartz 4 oder demnächst auf Hartz 5. Und fast täglich eine Antragstellung auf irgendeine staatliche Leistung oder einen freien Bezug in vierfacher Ausfertigung, fällig versteht sich. Und dem Antrag muss man dann natürlich noch mehre male nachtelefonieren.

In Deutschland nimmt sich der Staat. Je nach Art der Kalkulation zwischen 57 und 70 % der Wirtschaftsleistung – und die Bürger fühlen sich, genau wie in Amerika, froh und glücklich, dass sie dem gottgleichen Vater Staat so viel abliefern dürfen, denn sie erwarten Rente, Arbeitslosengeld, freie Bildung, freie Gesundheitsfürsorge und freie Erziehung, Sonderzahlungen bei Stockschnupfen, und hunderte anderer sozialer Leistungen und staatlicher Förderungen, und «alles umsonst».

Derlei Erwägungen sowie die dazugehörigen Aktionen, sowie ausuferndes Gutmenschentum sind den Chinesen völlig fremd, was für ihn zählt ist vor allem erstens seine Familie, hart arbeiten und sparen, zweitens hart arbeiten und seine Familie, drittens, wenn irgend möglich, sparen in Form von physischem Gold, meist wiederum in der Variante von Schmuck, was übrigens von der Regierung nachdrücklich gefördert wird. Im Westen wird Gold lächerlich gemacht und der weitere Aufbau von Schulden aller Arten wird von Regierung, Unternehmen, Banken und den Medien nachdrücklich gefördert. Die Steuerbelastung ist in China vergleichsweise minimal. Zwischen 30 und 50 % an Steuern und Abzügen, wie im Westen üblich, wären dort weder beschlussfähig, noch durchsetzbar. Das Steueramt wird von den Chinesen als sehr machtvoll und damit potentiell als ungeheuer erfolgreich angesehen. So etwas wird hier in die Kategorie des «lizenzierten Gangstertums auf allerhöchster Ebene» eingestuft, und für Kriminelle, gleich auf welcher Ebene, hat man in China nichts übrig und viele Schwerkriminelle werden unter Beifall der Bürger öffentlich hingerichtet. Ausserdem spürt der Chinese instinktiv, dass alles Gutmenschentum immer dann zu einem raschen Ende kommt, sobald den Gutmenschen das Geld anderer Leute ausgeht.

Ausserdem macht China im Bereich von Hightech enorme Fortschritte. Über das Stadium der Billigproduktion von Massenteilen, also Komponenten wie Draht, Bleche, Backsteinen und Gebrauchsgüter aller Art für den Export, ist das Land längst hinaus. Im Sektor der E-Autos beispielsweise ist das Land weltweit führend. Weiterhin hält China durch sein globales de-facto Monopol für Seltene Erden die westliche Hightech-Industrie in einer Art Knebelgriff. Jede Hightech-Industrie ohne seltene Erden ist tot, wie ein Dodo.

Die mehr oder weniger öffentliche Nutzung westlicher Patente ist für chinesische Unternehmen zu einer Art chinesischer Volkssport geworden. Die Bevölkerung Chinas ist zäh und an Entbehrungen gewöhnt, ganz ähnlich wie die Russen übrigens. Fälle wie die der amerikanischen Offiziere, die sich krankschreiben liessen, weil in ihren Jeeps die Fussheizung ausgefallen war (wie in WK II häufig gemeldet wurde), werden in China und Russland garantiert niemals vorkommen. Ausserdem liegen die jährlichen Wachstumsraten in China zwischen 4 und 6 %, und in Amerika zwischen 1,3 und 1,5 %. In beiden Ländern sind die Raten allerdings statistisch «aufgehübscht». Doch kann weder Amerika noch die westliche Welt in ihren Fortschritten mit den chinesischen Wachstumsraten vergleichen. Die Zeit arbeitet hier gegen den Westen.

Ob Trumps gross propagierte Rache-Kampagne, China 600 Billionen $ pro Jahr rückwirkend für 20 Jahre – als Ausgleich für den «Technologie-Diebstahl» –wegzunehmen, Erfolg haben wird, ist mehr als fraglich. In jedem Gebäude in China liefen dann hunderte von »Patentverletzungs-Schadensaufspürern» vom New Yorker Steueramt herum und kassieren, wie in der Strassenbahn, mit kleinen Münzkassen vor die Brust geschnallt, gnadenlos ab. Während sich ihre winselnden Opfer jeden Morgen voller Panik die Haare lila färben. Die Chinesen waren eben schon immer Opportunisten.

Die grosse Illusion. Russland und China einfach plattzuschlagen, wie kleine lästige Ländchen wie Vietnam, Irak, Libyen oder Afghanistan wird weder wirtschaftlich durch noch so viele Sanktionen und wilde Drohungen noch militärisch gelingen. Beide östlichen Grossmächte sind rohstoffmässig und energietechnisch, wie auch finanziell, nicht erpressbar. Gerüchten zufolge fürchtet man im Pentagon ein Phänomen, welches als «Killer Switch» bekannt wurde. Es handelt sich bei diesem «Todes-Schalter» um eine Art Strahlungswaffe auf Tesla-Basis, die gesamte Elektronik-Systeme lahmlegen soll. Genau dies soll verschiedentlich mit westlichen Schiffen und Flugzeugen in der Nähe russischer oder chinesischer Fahrzeugen geschehen sein. Die Zukunft muss zeigen, was am altbekannten Sprichwort «Jedes Gerücht enthält immer ein Körnchen Wahrheit» wirklich dran ist oder was nicht.

Hinzu kommt aber eine grosse, alles tragende Wahrheit: Künftige Kriege und der Kampf um die Weltherrschaft werden nicht durch immer bessere Glattrohrläufe immer grösserer Panzerbrigaden und nicht durch immer mehr Atomwaffen oder aufgefahrene Truppenstärken in Grenzgebieten entschieden, sondern durch die Verfügbarkeit frei investierbaren, durch Schulden nicht belasteten Kapitals, und möglichst noch durch Gold gedeckt. Das grösste Infrastrukturprojekt aller Zeiten auf der Welt, also das der «Neuen Seidenstrasse» mit geplanten Investitionen in der Grössenordnung von 1700 Millliarden $ oder mehr, wird demnächst zum Zünglein aller Zeiten der Weltmacht-Waage. Dass die Chinesen in den letzten 22 Jahren mehr Landstrassen und Autobahnen – also Transportwege mit geteerter Oberfläche – gebaut haben als die USA seit 1776 bis heute zusammengenommen, mag als warnendes Omen dienen. Aber die grossartige US-Marine-Infantrie wird, wie immer, schon alles glatt bügeln.

Nur eines wird die ruhmreiche US-Marine-Infanterie nicht schaffen: In China einzufallen und die Börsen dort zu schliessen.

Ende März wagten nämlich die frechen Chinesen etwas Dramatisches. Sie stellten einen «Öl-Futureskontrakt in Yuan» vor. Für einen Laien klingt das so nebensächlich, als ob die Bauern in diesem Frühjahr eine andere Rübensorte pflanzen – Na und? Was solls? Doch interessant ist, dass der Yuan gegenüber dem Dollar scharf anstieg und das höchste Kursniveau seit 31 Monaten erreichte und Gold zeitgleich ebenfalls zulegte. Ob sich der Petro-Yuan nun als starke Kraft an den Märkten etablieren, und den Petrodollar wirkungsvoll herausfordern kann, werden die kommenden Monate zeigen. Herr Briscoe, von UBS Asset Management, äusserte sich vorsichtig: »Das ist womöglich der grösste Umbruch aller Zeiten an den Kapitalmärkten», sagte der UBS-Mann in einem Telefoninterview.  Vielleicht liegt er mit diesem Kommentar richtig? vielleicht aber auch nicht? Jedenfalls ist es ein erster spürbarer Schlag gegen den Petrodollar und damit gegen den wichtigsten Exportartikel Amerikas, also den Dollar selbst, und damit gegen die Weltmacht USA. Noch immer ist ja Rohöl der wichtigste Faktor im Welthandel und China ist der grösste Ölimporteur der Welt. Und ob, und wie Chinas Exporte unter einem starken Yuan leiden, muss die Zukunft ebenfalls erst noch zeigen. 

Der Tag, an dem die Börsenkurse an der Wall Street mit Rauchsignalen durchgegeben werden müssen, rückt unaufhaltsam näher. Verzeihung, Goldman Sachs wird, wie immer, das modernste Finanzunternehmen der hart getroffenen Branche bleiben, und daher mit Vorbildfunktion, seiner Zeit weit voraus, natürlich mit Blendlaternen signalisieren.

Ohne Kommentar: 2017 beliefen sich die US-Nettoimporte von Gold auf 325 Tonnen, die Nettoexporte dagegen schlugen mit fast unglaublichen 2430 Tonnen zu Buche. Die Masse dieser Goldexporte fand ihren Weg nach Indien und China, mit der Schweiz und der Türkei als Zwischenstufen im Handel. Vielleicht hat Peking mit diesem ehemals amerikanischen Gold einen Teil seiner modernen gegen Amerika gerichteten Waffen finanziert? Die Welt steckt voller Überraschungen, besonders in Fernost!

Dass sich die Amerikaner von einer weiteren, derzeit um sich greifenden Illusion ebenfalls rasch trennen müssen, steht ausser Frage: «Wir sind Energie-unabhängig. Uns rettet das täglich von Medien und Regierung so hoch gelobte »Fracking. Wir exportieren ja sogar Öl (Jauchzet! Frohlocket!)» Hierüber wurde bereits früher an dieser Stelle berichtet, daher hier nur ganz kurz:

- Die US-Schieferölvorräte sind rein mengenmässig kolossal.

- Aber leider wirtschaftlich zu heutigen Preisen nicht abbaubar.

- Bisher hat die gesamte Branche das getan, was Amerika am besten kann: Weiter Schulden aufbauen.

- Wie die Aktionäre und die Banken darauf reagieren, bleibt abzuwarten, Vielleicht folgen die Banken dem grossartigen Vorbild der Deutschen Bank, welche 2017 mit einem neuartigen Geschäftsmodell aufwartete? Mittels Kapitalerhöhungen wurden 20 Milliarden Euro eingesammelt, doch wurden gleichzeitig 20 Milliarden Euro an Boni an die Banker ausgereicht. Das Geld der Aktionäre floss also direkt an die Manager (die über 900 Milliarden Euros in Form von Derivaten aufgehäuft haben sollen; ein Vorbild für das reibungslose Funktionieren der «direkten Demokratie», bloss keine komplizierten Umwege über das Geldverdienen des Unternehmens oder gar so etwas wie gewinnbringende Investitionen – wo kämen wir denn da hin? Derlei hoch gesunde Bank-Geschäftsstrategien wären in China und Russland wohl kaum möglich.)

-Die 55 grössten «Fracker» haben bisher 245 Milliarden $ Schulden in 2 Jahren erzeugt.

- Und jeden Monat kommen weitere 30 Milliarden $ an roten Zahlen hinzu. Die grosse Ölfee kann Amerika durch Fracken, einmal abgesehen von den Umwelt- und enormen Grundwasserschäden, niemals retten – vielleicht aber rettet die Teersandfee (siehe unten).

- Berge von zurückgelassenen, rostigen Überresten verschandeln zudem die Landschaft.

- Die Lebensdauern der Quellen sind viel zu kurz; fortlaufend müssen neue Quellen gefunden und angebohrt werden. Heinz Ehrhard bemerkte hier:

«Unter einer Bohrung Rinde
bohrt die Frackermade mit dem Kinde
Kam ein Crash und frass die Made»


Schade! 

Und das Öl ist das Falsche, die Zähigkeit in API-Graden gemessen, entspricht nicht den Anforderungen der übrigen Welt. Es ist viel zu dünn und zudem verschwefelt. Daher führen die Amerikaner tatsächlich Öl aus, was in den Medien als der Erfolg des Jahrhunderts, fast schon hysterisch bejubelt wird, aber die dünne Fracking-Brühe können jedoch die amerikanischen Raffinerien nicht verarbeiten. Zum Mischen braucht man grossen Mengen konventionellen, zäheren Öls, und die müssen leider importiert werden, oder kommen von den Resten des noch verfügbaren konventionellen Öls aus dem Inland. In den bestens abgestimmten Orchester der Medien wiederholt sich alltäglich die Dauerbotschaft: «Juchheissa,  Amerika exportiert Öl, wir sind unschlagbar!»

In Kurzform: «Dünn und schweflig – aus dem Land. Dick und zäh – rein ins Land, und dann mischen.» Darin besteht das grosse amerikanische «Ölwunder» mit seinem «irren Exportschlager» und der dahinterstehende Unabhängigkeits-Illusion.

Das sich einige Welt-Konzerne bereits mit hohen zweistelligen Millionen-Verlusten aus ihren Fracking-Abenteuern tief enttäuscht verabschiedeten, sollte unbelehrbaren Anhängern dieses riesigen Ponzi-Systems, wie auch den Energie-USA-Unabhängigkeits-Illusionisten, als Warnung dienen.

Hinzu kommen die reinen Zahlen der arbeitenden Bevölkerung im Rahmen einer vergleichenden Gegenüberstellung: 320 Millionen durch lange Jahrzehnte mit Wohlstand auf Pump und einen enormen Sozialstaat massiver Schuldenmacherei sowie Gelddrucken und Nullzinsen verweichlichte voll klimatisierte Amerikaner. Gegen 1,25 Milliarden nahezu steuerfrei lebender und goldsammelnder extrem hart arbeitender anspruchsloser Chinesen werden die Weichlinge trotz ihrer schweren Bewaffnung und ihrer unbezahlbaren Schulden, ihrem Casino-Finanzsystem, und all ihrer Illusionen auf der Westseite, oder die hart arbeitenden gelblichhäutigen Heerscharen mit ihren gesammelten freien Kapital, endlosem Fleiss und natürlich Gold am Ende des Finanzsystems, unterstützt von Russland und anderen BRICS-Staaten auf der Ostseite, auf der das grosse Rennen am Ende des Finanzsystems für sich entscheiden? Am Ausgang des Rennens wird auch die von den West-Medien immer wieder in den schwärzesten Farben ausgemalten furchtbaren Untergangs-Szenarien Chinas, welches von der kommenden internen Verschuldungskrise völlig zerfressen werden soll. Millionen leerer Wohnungen werden dann in Ermangelung von Asylanten mit Chinesen gefüllt. Die Partei befiehlt und man folgt.

Der Kampf um die Weltherrschaft geht in die letzte Runde. Schon bald weicht die Illusion der Realität. In den USA brauchte es für derartige Gewalteingriffe des Staates die Zustimmung von Kongress, Senat, einem auf dem Haupt lilafarbigen Präsidenten, 200 Lobbygruppen, 50 Bundesstaaten, 12 Fachministerien, 4 oberste Gerichtshöfen, 3 Hauptkirchen, den Mieterverbänden, dem Verband der Vermieter, wie auch der Gewerkschaften, vielleicht sogar eine Verfassungsänderung. Wie auch die Zustimmung des «tiefen Staates» und der allmächtigen Medien mit ihrem Fake-News-Wahn, und natürlich der Wall Street.

Ganz nebenbei: Die Wall Street-Eliten ärgern sich über zwei Fakten: Zum einen, dass die wirtschaftstragende Mittelklasse in China zahlenmässig viel stärker ist, wie die gesamte amerikanische Bevölkerung zusammen genommen. Zum anderen, dass es in China viel mehr Dollar-Millionäre gibt als in den USA. Oh Jammer, oh Not! Die «Millionärsdichte« in Amerika nimmt ab. Welche Schande!

Schwere Probleme im Reich der Mitte zu lösen, wie die sinnvolle Verwendung von Millionen leerstehender Wohnungen (wegen der planwirtschaftlichen Überbauung), oder die inner-chinesische Verschuldungs-Problematik, da genügt eine zu Herzen gehende ergreifende Rede des Staatschefs im Fernsehen, und ein oder zwei Stempel, und Millionen armer Familien sind glücklich, in eine leerstehende Wohnung völlig umsonst einziehen zu dürfen. Keine Sorge, eine Halb-Diktatur wird mit derlei «Problemen» sehr rasch fertig. Sie ist immer schnell handlungsfähig, eine aufgeweichte und degenerierte Demokratie dagegen nicht, oder genauer: Schon lange nicht mehr.

Einer der beiden Grossmächte bleibt im Endkampf um die Weltherrschaft auf jeden Fall in den Seilen hängen. 

Ring frei!!    

Der ehrwürdige Darwin hätte sich nie träumen lassen, dass sein Auslese-Prinzip «the survival of the fittest» (also das «Überleben des Stärksten») eines Tages auch für Grossmächte gelten würde.

Eines unschönen Tages, wenn die Illusion der Realität tatsächlich weicht und das Volk begreift, wie es von den Medien des tiefen Staates vorgeführt wurde, kommt dann die ganz grosse Wut; dann gilt Friedrich von Schiller:

«Die Milch der Frommen Denkungsart
in gärend Drachenblut verwandelt.»
 

Diese Zeit und die dann kochende Volkswut wird auf der Suche nach Schuldigen, auch vor den bestens abgeschirmten Biotopen der FED und ihrer herangezüchteten Hyperrasse der Ultra-Reichen nicht haltmachen. Dies erinnert an 1790: «Was, die Unterklasse hat kein Brot? Dann soll sie doch Kuchen essen!» Mit fast 80 Millionen Handfeuerwaffen im Privatbesitz in einem Umfeld einer bis aufs Blut gereizten, soeben enteigneten Bevölkerung, sollte man dann allerdings mit derlei Äusserungen vorsichtig sein. 

Wenn sich eines sehr energiearmen Tages die bittere Erkenntnis durchsetzt, dass der Fracking-Wahn auf den falschen Pfad führt, bleibt Amerika im Energiebereich vielleicht doch noch eine Tür offen: Die Ölsände.

In Utah liegen dort in dieser Form gebundene Ölreserven, die dem Land, rein mengenmässig, für etwa 15 Jahre weiterhelfen könnten. Es wird behauptet, dass es dort möglich sein sollte, die Produktionskosten auf 20 oder 22 $ pro Fass zu senken. Sollte dies gelingen, hätte dies folgende Konsequenzen:

- Das Endprodukt wäre weniger schwefelhaltig und dickflüssiger als die dünne Fracking-Brühe.

- Die USA würden viel weniger abhängig von OPEC, den Saudis, von Kanada und Mexiko.

- Es entstünden, anders als im Falle der wässrigen kanadischen Ölsände, keine toxischen Abraumseen.

- Die Aussenhandelsbilanz würde sich verbessern.

- Der Auftakt endete leider mit einem Missklang. Die erste Firma, die dort Öl für 22 $ das Fass versprach, ging vor einigen Wochen bankrott. Derzeit ist der Fasspreis am Weltmarkt wegen der geopolitischen Unsicherheiten von 60 auf 70 $ gestiegen. Da erscheint ein Produktions-Ziel von 20 oder 22 $ je Fass mehr als phantastisch.  

- Ganz gleich, wie dieses Experiment ausgeht, die Preise an der Tankstelle dürften kaum fallen, falls überhaupt. Die Gallone Benzin verteuerte sich seit den 60er Jahren von 27 Cents auf 4,30 $. Eine Rückkehr zu den Zeiten, als die Gallone Benzin noch billiger als Trinkwasser aus Flaschen war, sind endgültig vorbei. Aber ein positiver Aspekt verbleibt den in Kürze stark ernüchterten Amerikanern: Der Zuzug!           

- Trumps These «America first» schafft wahrscheinlich auch Gutes: So könnten die Firmen Mercedes, VW, Opel und BMW demnächst in Florida oder Arizona produzieren. Vorteile:

- Sich den Umzug von Trump bezahlen lassen;

- In einem angenehmen Klima zu leben;

- Keine Trump-Hetze oder Diesel-Hetze mehr ertragen zu müssen;

- Kein TÜV und keine regulären Abgasprüfungen der Fahrzeuge;

- Keine Fahrverbote in Städten und keine fortschreitende Verunsicherung potentieller Käufer oder Kunden;

- Keine überdimensionalen «Klimaregelungen oder politischer Klimaziele und angezweifelter Klimaauflagen»;

- Keine aufzuklebenden Plaketten an Frontscheibe oder Innenfenstern;

- Ein sehr viel günstigeres Steuerumfeld, besonders nach Trumps neuesten Steuersenkungspaketen;

- Keine Beschränkungen von «grüner Seite»;

- Keine Hetze gegen die Autoindustrie der Medien oder von staatlicher Seite;

- Verbesserung der amerikanischen Aussenhandelsbilanz;

- Vom Dornengestrüpp der wild wuchernden EU-Vorschriften und hemmenden Regulierungen befreit;

- Der sich abschwächende und damit konkurrenzfähigere Dollar dürfte die Exporte befeuern;

- Dann geht der Schwabenstern begleitet von seinen zwei Weltklasse-Branchenschwestern endlich in einem industrie- und autofreundlichen Land auf;

- Da Trump trotz deutschen Vaters noch etwas schwach mit «deitsch» sein wird, sollte er sich diese Zeilen von einem echten Schwaben (wegen Mercedes) oder Bajowaren (wegen BMW) sowie Niedersachsen (wegen VW) oder Hessen (wegen Opel) abwechselnd vorlesen und übersetzen lassen, und danach in tiefes Grübeln verfallen, denn so günstig dürfte sich die Chance, das Herzstück der deutschen Industrie zum Nahe-Null-Tarif zu übernehmen, so schnell nicht wieder bieten. Das Beifallsklatschen der deutschen Grünen dürfte ihm sicher sein:

«Oh, welches Glück, endlich diese widerliche Autobranche mitsamt der ekelhaften Diesel und endlich jeden siebten deutschen Arbeitsplatz los zu sein»

Ja, richtig: «Sieben» ist das Stichwort. Diese anhaltende Anti-Auto-Ekstase ist die Vorstufe zum siebten Himmel der Grünen. Es ergibt sich eine existentielle Doppelfrage:

Was muss sofort weg? A) alle Autos oder B) alle Grünen?

Schachspieler seufzen verunsichert vor dem zweifelhaften Schlagen oder dem unsicheren Opfern einer Figur oft mit gespielter Zuversicht: «Ach, weg mit Schaden!»

Geschätzte Leser, wenn Sie mehr zu dieser Thematik mit besonderer Berücksichtigung von Edelmetallen wissen wollen, vertiefen Sie sich in mein neuestes Buch GOLD SILBER! JETZT, erschienen im Osiris Verlag, Alte Passauer Str. 28, D-942894 Schönberg, oder Bestellung via Email: info(at)osirisbuch.de oder per Telefon: 08554 942894. Herrn Gerschitz von eben diesem Verlag, wie auch meiner Frau, ein grosses Dankeschön für die organisatorischen Hilfen.

Mit freundlichen Grüssen,

Hans J. Bocker

© Prof. Hans-Jürgen Bocker
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