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Von Platz Eins fort an den Katzentisch!

Von Prof. Dr. Hans J. Bocker


Teil 1


Keine Weltmacht, nebst ihrer Währung, bleibt für immer an der Spitze. Dies mussten schon viele Völker erfahren, die sich zur Weltmacht oder einer weltmachtähnlichen Stellung, sei es mit friedlichen Mitteln oder mit Krieg empor gekämpft oder nach oben gearbeitet hatten. 

Die friedlichen Mittel bestanden vielfach aus einer geschickten Heiratspolitik. Die wichtigste Kaiserin der Habsburger, also Maria Theresia, in Personalunion die Chefin des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, wurde die «Schwiegermutter Europas» genannt. Ihre zahlreichen Kinder waren an fast allen Königshäusern, Fürstenhöfen und Grafschaften erfolgreich vermählt, lebten und sorgten dort aus diesen Machtpositionen heraus indirekt für das Wohlergehen des Hauses Habsburg und dessen Weltreich, in dem bekanntlich »die Sonne nie unterging».

Ähnliches gab es schon immer, wie die Geschichte der Nibelungen (Krimhild, Etzel), Mongolen, Türken, Araber, Inder, Ägypter, Etrusker und Römer beweist. In der neueren Geschichte stiegen auf und gingen unter: die Holländer, Portugiesen, Spanier, Franzosen und Briten. Meist etablierten sie eine «Weltwährung in Form von Münzen, wie Solidus, Denar, Dublone, Talent, Gulden, Pfund, Krone, Taler, Sovereign, Mark oder Goldmark, Vreneli, Rubel, Louisdor, Batzen und andere, die heute noch als Sammlerstücke gesucht und gefragt sind.  Das Münzmaterial war meist Gold, mindestens aber Silber. 

Und immer wieder gab es Papierwährungen, die sich viel leichter inflationieren liessen. Münzverschlechterungen erwiesen sich für die jeweils Mächtigen in ihren Bereicherungsfeldzügen als schwieriger im Ablauf ihrer typischen Volks-Enteignungsgeschäfte. Dies war technisch einfach zu mühsam und ging zeitlich zu langsam. Mit Papiergeld ging das viel leichter. 

Mit dem Verfall oder Untergang ihrer Weltreiche verschwanden auch die Währungen dieser einstmals die Machtpolitik bestimmenden grossen globalen Spieler. Zuletzt scheiterte das britische Empire im 20. Jahrhundert und nahm das früher alles beherrschende Pfund mit ins Grab. Die neue Weltmacht war jetzt Amerika und seine neue Währung der Dollar (abgeleitet vom deutschen «Taler») bestimmten ab sofort das globale Währungsgeschehen, und die USA galten seit über 90 Jahren als das reichste Land der Welt. Offiziell wurde der Dollar auf den Thron der Weltleitwährung erst auf der Konferenz von Bretton Woods nach WK II gehoben und hatte zunächst eine Golddeckung, welche erst im August 1971 aufgehoben wurde. Vorher aber enteignete man 1933 erst mal die Amerikaner von ihrem problematischen, sogar für die Macht der Eliten gefährlichen Besitz an «echtem Geld» (Geld nicht nur durch Versprechen gedeckt), also physischem Gold.

Am Gebäude der Dollarmacht wurde lange herum konstruiert. 1913 gründete man zunächst einmal auf einer unbekannten Insel (Jekyll Island) eine monströse private Organisation, die legendäre FED, deren Aktionäre, sprich Eigner, die grössten Geldhäuser (nicht der Staat) waren und noch immer sind, die seither das gesamte Welt-Finanzgefüge beherrschen. Drei massive Lügen stecken allein im Namen «FED»: Zum einen ist Fed nicht staatlich (federal) sondern privat, zum anderen hat sie keine Reserven sondern nur Schulden, und drittens ist sie keine Bank, also keine Kapitalsammelstelle mit den üblichen Bankkunden und deren Konten. Sie bestimmt aber den Welt-Leitzins und die im Umlauf befindliche Geldmengen. Sie entscheidet, wieviel Geld neu aus den Nichts geschaffen wird und wer wieviel erhält, und wer nicht, und wer zuerst (also oben oder unten in der Inflationskette). Zusammen mit ihrem Netz der Zweigstellen, also den Zentralbanken der wichtigsten anderen Länder, bestimmt sie, nach gewissen Absprachen mit letzeren und der BIZ, welches Land Kredit und Verlängerungskredit zu welchen Zinsen und Konditionen und damit wirtschaftliches Lebensblut erhält, und welches nicht. Belohnt werden Freunde Amerikas und seiner internationalen Politik, bestraft werden die Feinde (Südafrika wurde per Kreditentzug zu Fall gebracht), Russland und China wurden wiederholt als «viel zu unbotmässig» schwer abgestraft. 

Reichen diese finanziellen Zangen und Folterwerkzeuge nicht aus, wird ein kleiner Krieg oder Stellvertreterkrieg entfesselt. Seit WK II gab es über 20 hiervon. Die wichtigsten fanden in Korea und Vietnam statt, nicht zu vergessen die beiden Weltkriege. Typisches Vorgehen: Man finanziert alle beteiligten Kontrahenten, sichert sich durch Zins-Knebelverträge oder durch Goldhinterlegungen als unwiderrufliches Pfand, wie auch durch Waffenlieferungen, bestens ab, verdient daran Unsummen und breitet das Netzwerk der Vasallenstaaten immer weiter aus. Dann gründete man den durch Amerika und die Fed beherrschten International Monetary Fond (IMF), zu Deutsch: Internationaler Währungsfond (IWF) und dessen Schwesterchen, ebenfalls ein Fed-Sprössling, nämlich die Weltbank. Und daneben komplettiert dieses Zentrumsgefüge internationaler Geldmacht-Trio die BIZ in Basel, diese Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die der Kontrolle, Organisation, Statistik und Koordination im Gefüge des Weltbankennetzes dient. 

So lief also das absolut monopolare globale Finanzkonstrukt und die notwendigen Zahlungsabwicklungs- und -kontrollsysteme, wie beispielsweise SWIFT, nahezu lautlos, bestens und fast klaglos ab, gestützt von einem fast unübersehbaren und absolut systemtreuen Medien-Imperium, abgesehen von kleineren Störungen und Stockungen wie 1987, 1998, 2000 und 2008 zufriedenstellend ab. 

Für die Dollarsklaven weltweit galt die gnadenlose Verpflichtung, Zinsen brav abzuliefern, sich ständig weiter zu verschulden und bedingungslos, Tag und Nacht einen vielstimmigen, aber bestens orchestrierten Lob-Choral mit dem schlichten Text alltäglich devot abzusingen:

«Oh grosses Amerika und allmächtige FED befiehl, wir alle folgen mit fliegenden Niedrigzins-Fahnen in den Hochfinanzhimmel», zumindest aber in dessen steuerfreien Vorhof, wenngleich zuletzt immer öfters murrend und knurrend. Die Finanzhalbgötter an der Spitze dieser historisch einmaligen Machtpyramide neigten jedoch zum Grössenwahn nach ungestörten Jahrzehnten im Hochfinanzrausch. So erklärte der Chef von Goldman Sachs öffentlich, dass er und seine Bank, «das Werk Gottes» täten, doch dieser beispiellose Hochmut, kommt immer vor dem grossen Fall. 

Und vielleicht öffnen sich derzeit die in die Tiefe führende, vom Zinsrost zernagte Falltür, ins dunkle Crash-Labyrinth, wo die Seelen aller bankrott verstorbenen Staaten wohnen und dort in bester Gesellschaft ihr schlechtes Karma abbüssen. 

Überschreitet ein Machtmissbrauch mit betrügerischen endlosen Ketten von Täuschungen ein bestimmtes Mass an Zeit und Intensität, schreiten Natur – oder deren wirtschaftliche Gesetze – korrigierend ein. Und die vom Inflations-Lochfrass stark befallenen Scharniere dieser tödlichen durchgefressenen Falltür beginnen bereits hörbar zu quietschen. Wieso es derzeit so laut quietscht und wie die vom Crash-Panoptikum zu erwartenden möglichen Folgen aussehen, soll im Folgenden kurz analysiert werden. Ich gehe dabei erstmalig das höchst gefährliche Risiko ein, mich auf ein Datum festzulegen. Hat ein Prophet recht, gilt er als Genie, stimmt das Datum dann nicht, gilt er berstenfalls als Clown oder Schwachsinniger im senilen Endstadion (was auf manchen Webseiten leider oft genug zu verfolgen ist). Was wird es diesmal sein?

Zunächst wird dieses Geräusch am 7. Oktober 2017 überdeutlich hörbar, ein Datum, dass später mit Schicksalsdaten wie der 1. September 1939 oder dem 11. September 2001 verglichen werden könnte. Die  n o c h  grösste Supermacht der Erde beginnt, wie die sprichwörtliche Kuh auf dem Dorfteich, auf dem von ihr selbst geschaffenen Finanz-Glatteis auszurutschen und alles Strampeln dürfte kaum helfen. Eine massive Transformation des Weltfinanzsystems, einschliesslich eines Keulenschlages gegen die Allmacht des Dollars, und wider die Supermacht der arroganten FED, sind längst überfällig. 

Derlei massive Umbrüche und Umstellungen verursachen stets Krisen- und Chaos-Situationen, besonders wenn sie ohne Vorwarnung über eine ahnungslose Gesellschaft hereinbrechen. Diesmal betrifft dieser Reinigungs- und Normalisierungsprozess aber die USA selbst und zwar im Kern. Die dortige Regierung, nebst Verwaltung, scheinen sich, wie zahlreiche Hinweise belegen, auf eine von militärischer Macht bestimmte Zukunft einzurichten und aktiv vorzubereiten. Fast alle Polizeifahrzeuge erhalten schwere Schutzvorrichtungen, gulagähnliche Camps entstehen, Massen von vergitterten Gefängniswaggons stehen auf Nebengleisen, kugelsichere Verkleidungen an Streifenwagen gehören inzwischen zum Strassenbild. Starke Panzerungen an Einsatzahrzeugen fallen sogar Touristen ins Auge. Alles nur reiner Zufall?

Bekannte Experten erwarten in Kürze Zustände wie in der grossen Depression der 30er Jahre, bestenfalls eine Kopie der griechischen Zustände der letzten Jahre. Vielleicht widerlegen die kommenden Ereignisse den fundamentalen Ausspruch von Henry Kissinger: «Wer das Geld kontrolliert, kontrolliert die Weltwirtschaft, globale Politik, die Geld- und Zahlungsströme», interpretiert in völlig neuer und unerwarteter Weise, jedoch ganz anders wie sich das der gute Kissinger einst dachte, denn wer kontrolliert die Kontrollierenden? Genau hier aber bahnt sich ein drastischer Wechsel, ganz speziell im Kontrollmechanismus, an.

Im Zentrum des kommenden Finanzorkans steht der IWF, also die Zentralbank der Zentralbanken, mit Christine Lagarde am Lenkrad. Wer also den IWF kontrolliert, der beherrscht das Welt-Finanzsystem unsichtbar, und im Hintergrund, und kann jedes Land finanziell langfristig stärken oder kurzfristig verkrüppeln. Die Macht des IWF ist eher subtiler Natur und nicht so offensichtlich wie die Macht des FBI, der NSA und des mit Abstand grössten MiliItärapparates der Welt, also des amerikanischen. Der IWF gleicht einem Puppenspieler, der unsichtbar im Hintergrund die Fäden zieht, wobei die sichtbaren Figuren (kreditnehmende Länder) dann vorne tanzen oder jede andere gewünschte und natürlich amerikafreundliche Bewegung ausführen. Die US-Regierung war der Kopf und das Grosshirn des Spielers, die Fed plus Grossbanken die Wirbelsäule, die BIZ nebst anderen Zentralbanken die Augen, der Zins die Muskelspannung und der Blutdruck, die Dollar-Geldpressen das Herz, die Schulden die Exkremente, die Inflation der Schweiss, die Finanzmedien der Speichel, der Dollarfluss das Blut, der Steuerzahler der Blutspender, und der IWF die Hand mit manipulierenden Fingern.

Der IWF ist eine internationale Organisation mit 188 Mitgliedsstaaten. In der IWF-Charta steht klar und deutlich, dass für alle bindenden Beschlüsse 85 % aller Stimmen notwendig sind, aber die USA hatten sich im Vorfeld ein automatisch geltendes Stimmrecht von 15 % schlauerweise reserviert. Damit aber waren Amerika bisher in der Lage, gegen alle Beschlüsse ein Veto einzulegen. Schlau, aber vielleicht nicht schlau genug. Von diesem Recht wurde auch überreichlich Gebrauch gemacht: Griechenland wollte 350 Milliarden $; Veto. Russland und China wollten Kredite; Veto. Brasilien, Venezuela und Indien wollten Geld; Veto. Aber dieser Geiz, oder genauer, dieses verzweifelte alleinige Hängen an der zentralen Finanzmacht schafft Feinde, daher schlossen sich die BRICS-Staaten insgeheim zusammen, also unter der Führung von Moskau und Peking, und den Mitläufern Indien, Brasilien, wie auch Südafrika (demnächst auch Türkei?) wurde leise aber energisch beschlossen, die Dominanz der USA herauszufordern, und wenn irgendmöglich zu brechen. 

Wie es jetzt aussieht, haben sich diese 6 BRICS-Länder hautnah an die tödliche Veto-Marke von 15 % herangearbeitet. Man spricht von 14,89 %. Nur noch «ein Kleines» und Amerika hat sein Veto-Recht verloren, schlimmer noch, dieses ging, oder geht demnächst auf die BRICS über, die damit jeden Beschluss blockieren können. Und die USA brauchen dringend Geld, sehr viel Geld sogar, viele Billionen oder sogar bis zu 2 Billiarden $. Wie das? Mit 20 Billionen $ verzinslicher Schulden und weiteren unververzinslichen Schulden in Höhe von 80 Billionen $ in Form demnächst fälliger Forderungen, der zusammenfallende Automarkt, riesige nicht mehr bezahlbare Kreditkarten- und Studentenschulden, einer vielfach verrotteten Infrastruktur, die Billionen $ an Erneuerungsinvestitionen erfordert, sowie rasant steigenden Rüstungsausgaben, fast leeren Haushaltskassen der Regierung, chronischen billionenschweren Aussenhandels- und Haushaltsdefiziten – jedenfalls geht es ohne frische Kredite nicht  weiter. Früher genügte ein Anruf bei den Wall Street Bankern oder der FED und jede Summe war binnen Stundenfrist verfügbar. Wall Street verausgabte sich 2000 mit der Rettung des dot.com Marktes, 1998 mit der Rettung von Long Term Capital Management, danach durch das Einspringen in der Lehman-Pleite und 2008 musste die Regierung die nächste tödliche Lücke schliessen und durfte mit Billionen Steuergeldern die FED, die Banken, die Anleger (Aktionäre, Bondaffen und Immobilieneigner und schlicht das gesamte System) retten. Leider besteht die Bilanz der FED inzwischen aus fast 6 Billionen an Schulden, sprich aus nahezu wertlosen Schundpapieren bankrotter Staaten und Konzerne, an die im Rahmen der endlosen QE-Programme gegen Hingabe frisch gedruckter Dollars eingekauft worden waren. Mit anderen Worten: die Wall Street, die Grossbanken, genau wie die FED, und die Regierung selber, sind allesamt pleite und können sich und dem Land nicht aus der Klemme helfen. Neue Schulden machen und Nullzinsen einführen, um den Schuldendruck zu mildern, geht nicht, wir haben sie schon. 

Paradoxerweise sparen die Sparer wegen der Negativzinsen nicht weniger und führen ihre neuen Rücklagen nicht dem konjunkturfördenden Konsum zu, sondern legen mehr zurück, um Sparziele zu erreichen und um den Verlust vom Konto (Negativzinsen und  immer weiter steigende Bankgebühren) auszugleichen. Diese Massnahme der »Negativverzinserei» hatte genau den gegenteiligen Effekt, wie von den Eliten geplant. Auch Helikoptergeld hülfe nicht? Wohin damit? Man könnte es nur in digitaler Form den Banken geben, wo es durch Negativzinsen und hundsgewöhnliche Verbraucherinflation vernichtet würde. Wo gibt es denn noch reale Renditen? Die Aktien- und Immobilienmärkte weiter aufblasen, fällt aus, denn sie stehen kurz vor dem Platzen. Russland und China durch ein kleines militärisches Abenteuerchen einfach umpusten? Dafür ist es viel zu spät. Beide Länder sind extrem hoch gerüstet, physisch viel zu gross und auch wirtschaftlich zu mächtig. Putin äusserte sich knapp zu diesem theoretisch möglichen Konflikt: «Den würde kein Mensch überleben».

Was könnte dem System noch helfen? Noch mehr Negativzinsen in die Schulden-Kampfarena werfen, um den Abzahlungsdruck in der Zinsbedienung zu mildern? Haben wir schon lange, die vielgepriesene Inflation zur Milderung der Schuldenhöhe läuft viel zu langsam. Der Schuldenberg wird nicht wunschgemäss still und leise hinweginflationiert, sondern wächst weiter. Die mehr als überhebliche Versicherung der FED-Chefin, dass es zu unseren Lebzeiten keine Krise und schon gar keine Finanzkrise mehr geben würde, wofür sie sich verbürge, gleicht der Versicherung des Kapitäns auf dem schiefen Deck der Titanic, dass niemandem auch nur die Socken nass würden. Dies sind klare Zeichen äusserster Verzweiflung und für viele ein klares Signal, dass eben dieses Ereignis schon bald bevorsteht. Die im Hintergrund laufenden Goldkäufe der Eliten und der Zentralbanken könnten als Indiz gewertet werden, dass man ganz oben längst Bescheid weiss und sich entsprechend vorbereitet.

Nebenbei: Wieviel Gold die Notenbanken wirklich haben, wissen nur wenige eingeweihte Spitzenleute der Eliten. Die Reservebanken haben nämlich das Recht, alle Goldforderungen als echtes Vernögen in den Bilanzen auszuweisen. So lässt sich jede beliebige Goldmenge rein papiertechnisch konstruieren und in der Bilanz stolz ausweisen. Beispiel realitätsnahe Praxis: Die Fed hätte 2000 Tonnen Gold phasisch herumliegen, davon verleiht sie 1000 t an die EZB, die dasselbe Papiergold an die Bank von Japan ausleiht. Diese verleiht hiervon an 10 kleinere Zentralbanken mit jeweils 50 t und schon besitzt diese Gruppe von Zentralbanken 4500 t «Gold» (2000 + 1000 + 1000 + 10x50=500). Und jetzt leihen alle Beteiligten ihr geliehenes Gold an die Fed zurück und schon steht die Gruppenbilanz bei 9000 t an Goldvermögen. Wenn jetzt der gesamte Vorgang 6 Monate später wiederholt wird, hat man dann schon 18 000 t Gold ohne dass ein einziges Gramm auch nur bewegt worden wäre. Ein weiteres Jahr geht still mit erneuter Wiederholung ins Land und jetzt zeigt die Gruppenbilanz ein Goldvermögen von 36 000 Tonnen. Das ist das ach so sichere Gold der westlichen Zentralbanken und ihre Ehrlichkeit in der Buchführung ist filmreif (ein normaler Unternehmer wäre wegen Bilanzfälschung längst im Gefängnis). Aber das Ganze wird dann rauskommen, wenn Russland und China eine wie auch immer gestaltete Goldwährung herausbringen, denn dann muss jede physische Unze auf den Zähltisch und der Westen scheidet aus der Zählerei schon nach kurzer Zeit aus, und die Vertreter der westlichen Zentralbanken gehen rasch, frustriert und als Lügner entlarvt, unauffällig nach Hause. Papiergold ist eben kein echtes Gold, sondern bestenfalls ein unerfüllbarer Anspruch!

Hinzu kommt, dass die BRIC-Staaten die Vorherrschaft des Dollars als Weltleitwährung abschaffen wollen. Dies macht aus ihrer Sicht durchaus Sinn. Zumindest China hat überzeugende Gründe, die globale Dominanz der USA und deren Währung zu beenden. Schon 2016 überholte China Amerika und wurde offiziell zur grössten Wirtschaftsmacht der Welt. Natürlich möchte Peking den Yuan im Rang einer Weltleitwährung, zumindest aber als eine der führenden Währungen im internationalen Handel und Zahlungsverkehr sehen. 

Die BRIC-Staaten fühlen, dass Amerika seine Wirtschafts- und Finanzmacht seit Jahrzehnten gröblich missbrauchte und holen folglich zum Gegenschlag, besser: zum Befreiungsschlag, aus. Erst kürzlich wurde China, und insbesondere Russland, wiederholt mit Sanktionen belegt, mit voller Kooperation durch den bisher von Washington beherrschten IWF. Dessen 188 Mitgliedervertreter versammeln sich aller 4 Jahre zu einer Generalsitzung. Die nächste findet am 7. Oktober statt und es kann kein Zweifel daran bestehen, dass diese Staaten gemäss ihren offenen Absichtserklärungen ihr neu erworbenes Vetorecht einsetzen werden, um die Amerikaner vom Königsthron des Weltwährungssystems, vielleicht sogar etwas unsanft, zu stossen. Dies wird in den USA eine Krise mit chaotischen Zuständen auslösen, die mit seit Jahrzehnten völlig veralteten wirtschafts- und finanzwirtschaftlichen abgestumpften Waffen nicht mehr abzuwenden sind. Sie hätten längst durch neue, zeitgemässere Rezepte und Massnahmen ersetzt werden müssen. Noch einmal: 1998 rettete die Wall Street den bankrotten Hedgefond LTCM, davor dot.com und danach Lehman, um einen Zusammenbruch des Weltwährungssystems zu verhindern. 2008 rettete die Regierung die FED und die Wall Street mit Steuergeldern, um einen globalen Zusammenbruch zu verhindern, doch wer rettet jetzt die Regierung? Um die US-Banken 2008 per Bailout zu retten, kostete die Kleinigkeit von 11 Billionen $, die in nur 2 Wochen für immer verschwanden. Kein Wunder, dass die US-Kreditforderungen an die Adresse des IWF nicht gerade läppisch ausfallen würden.

Kurz nach Ausbruch der schweren Finanzkrise 2008 zeigte sich die US-Regierung nebst FED wörtlicher Kommentar «überrascht». Es war die typische »Überraschung» von jemandem, der schon 9 Mal ins Wasser sprang, danach zum 10. Mal springt und sich grenzenlos wundert und total «überrascht» ist, dass er nass wurde. Man bekämpft Schulden mit neuen Schulden, ruiniert mit Negativzinsen die Sparer, Versicherungen, Pensionskassen und verleitet Unternehmer zu irrsinnigen Investitionsentscheidungen und Staaten zu Fehlallokationen, denn Geld ist wie billiger Dreck. Es kostet ja nichts mehr. Und mit Dreck muss man nicht sparen. Der Zins hat ja seine Regulierungsfunktion und seine Rolle als Werte-Maßstab im Geldwesen längst verloren. Jetzt bliebe nur als letzte Reflexbewegung a) massive Steuererhöhungen, die rasch in eine Rezession führen würden, denn Unternehmen, Staaten, Gemeinden und Verbraucher sind hoffnungslos überschuldet (was kann man einem Todkranken noch aus der leeren Tasche  holen?) und b) der IWF mit seiner soweit noch sauberen Bilanz und die Ausgabe des Weltgeldes, der SDRs (Special Drawing Rights), die den Dollar und auch andere Währungen demnächst ersetzen dürften.

Der kaputte Automarkt, die Zahlungsverzögerungen in der Wirtschaft, schleppende Auftragseingänge, riesige Kreditkarten- und Studentenschulden, unbezahlbare Gesundheitskosten und eine marode Infrastruktur sind einige Erinnerungen an die Realität, die nichts mit der ach so paradiesischen Welt zu tun hat, wie dem Volk die systemtreuen Massenmedien Tag und Nacht vorgaukeln. Der grosse Aufschwung lauert angeblich sprungbereit gleich um die Ecke. Der Mega-Wohlstand wartet gleich unter den Blasen des durchgetretenen Linoleumbodens in den Fluren des immer noch nicht abbezahlten Hauses, welches ohnehin der Bank gehört. Zudem vergrössert sich der Abstand zwischen arm und reich in nie gekannter Weise. Das obere 1 % lebt in goldenen Höhen und steigt rasch weiter auf, die unteren 99 % sitzen buchstäblich im Dreck und ihre Fallgeschwindigkeit beschleunigt sich rasch. Die sich hieraus bildende tiefe Unzufriedenheit war übrigens der Hauptgrund für Trumps Wahlsieg.

Kurz zusammengefasst:

Alle Quellen der bisherigen Notfinanzierungen für Krisenfälle in den USA sind dortselbst versiegt. Niemand verfügt über die zu einer erneuten Krisenrettung notwendigen realen Summen, die für eine weitere Lebensrettung notwendig wären. Die einzig verbleibende Quelle wären a) die leeren Steuertöpfe (doch Tote spenden nichts mehr) und b) der IWF mit seiner soweit noch sauberen Bilanz, und die Ausgabe des Weltgeldes (SDRs), die den Dollar und auch andere Währungen demnächst ersetzen dürften.

Die grossen Währungen der Welt werden nicht verschwinden, aber ins neue Weltgeld umgetauscht werden. Wohl dem, der am und nach dem 7. Oktober etwas Gold und viel viel Silber besitzt. Am 7. Oktober geht die Welt nicht unter, doch ab dann ändert sie ihr Gesicht und in den USA dürfte der Gesichtsausdruck für lange Zeit stark schmerzverzerrt sein. 

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Teil 2 


Doch was soll die ganze Aufregung?

Die BRICs werden den USA per Veto den Hyperkredit verweigern. Dann verbleiben Amerika zwei Alternativen:

a) den Forderungen nachzugeben und unfreiwillig die Kontrolle des Weltfinanzsystems aufzugeben, oder

b) den überlebenswichtigen IWF-Megakredit zu erhalten, unter der Auflage, die Kontrolle des Weltfinanzsystems freiwillig aufzugeben.

In beiden Fällen ist eben genau diese Kontrolle, und damit die bisher unbesiegbare Allmacht der FED, der Wall Street und des Dollars, verloren. Die Wirkungen sind schwer vorstellbar. Zunächst kann Washington ohne Kredit seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Der Staatsapparat würde rasch funktionsunfähig. Ende September kommen am letzten Tag des laufenden Fiskaljahres die Karten auf den Tisch. Ohne eine weitere Erhöhung der Schuldenobergrenze hört der finanzielle Atem des Staates schlicht auf. Ob Kongress, Senat, wie auch der Präsident der Notbeatmung durch weitere Erhöhungen der Schuldenobergrenze so einfach zustimmen, bleibt ungewiss – immerhin würde der Dollar fallen, die Investitionsbereitschaft wegen geschrumpfter Märkte mächtig absacken, das Ausland sich erschrocken abwenden und sich hastig von Billionen von US-Schatzbriefen trennen, was die Zinsen in die Höhe triebe und eine Rezession, hoffentlich keine Depression, auslöste.

Dann verschwände das unvorstellbare Privileg der Amerikaner, ihre Auslandsschulden mit ein paar rasch gedruckten grünlichen Zettelchen, also zum Nulltarif, zu begleichen. Stattdessen muss ab sofort mit realen Waren und Werten bezahlt werden, was diesem weitgehend de-industriealisiertem Land sehr schwer fallen dürfte, besonders die enormen Ölrechnungen dürften gewaltig auf die Finanzschlagader drücken, denn die Autodichte ist mit 803 Autos pro 100 Einwohner die höchste der Welt und die Transport-Infrastruktur kann im Notfall leider nicht krampflösend einspringen, denn sie entspricht in etwa dem eines Entwicklungslandes.

Welches Land hat die weit überhöhte Verschuldung unlängst fix und fertig gemacht? Griechenland!  Das Schuldenmonster wird auch Amerika fertigmachen, es dauert nur etwas länger. Worauf also müssen sich die lieben Amis dann so alles einstellen? Griechenland ist wieder das ganz grosse Vorbild! Die Griechen sitzen schon lange am Katzentisch und dort ist noch ein Platz frei.

Geschlossene Banken, kein Kontenzugang, leere Geldautomaten mit Warteschlangen, genau wie vor Tankstellen und Supermärkten... Geldautomaten dürften ihre Höchstbezüge erst auf 50, dann auf 20 $ pro Tag beschränken, falls sie nicht völlig leer sind. Strassenunruhen, Schiessereien unter überreizter Menschen, Plünderungen, nicht mehr funktionierende Kommunikationssysteme, teure Importgüter, da der Dollar an Wert verlor (die Preisschilder für die Massen billiger China-Importe in den Kaufhäusern wie Wal-Mart erleben eine komplette Neugeburt in Richtung der Oberklasse), und vielleicht ein neuer Not-Ersatz-Dollar, welcher aber kaum noch akzeptiert würde, denn wer einmal ausreichend dollarisiert wurde, dem dürfte an einer Wiederholung kaum noch gelegen sein. 60 Millionen Feuerwaffen und Berge von bestens passender Munition, alles im Land optimal verteilt, machen die Abzugsfinger sehr nervös, und von den 5 Millionen Sträflingen könnte sich vielleicht die Hälfte selbständig machen. Überfälle an der Tagesordnung, kein Handy, kein Internet, kein Fernsehen, ständige Wasser- und Stromsperren... Es gilt militärisches Recht, Tauschwirtschaft ist in Kraft, viele Bürger oder Geschäfte wollen kein Papiergeld mehr annehmen. Dollar? Was war das doch gleich nochmal? 

Dann endlich dürfte der nach dem arrangierten 9/11 Ereignis blitzschnell und in verdächtiger Hast beschlossene Patriot Act (Notstandsgesetz) den Wünschen der noch immer herrschenden Eliten nach totaler und absoluter Macht entsprechend, zum Zuge kommen (also die Diktatur fasst Fuss). Vielleicht erschafft man, wie schon angedeutet, einen behelfsmässigen Schund-Dollar als temporäre Ersatzwährung? Die Vorbereitungen für Druck und Ausgabe dieser miesen Krüppelwährung sollen schon laufen, um das wirtschaftliche Leben noch einige Wochen oder Monate zu verlängern. Es hat hier keinen Sinn, sich weitere Einzelheiten des Chaos vorzustellen. 

Keine Schwarzmalerei bitte, die erleben wir täglich alle als real empfundene Schwärze in der Politik! Dort wird Schwärze nicht gemalt, sondern täglich praktiziert. Ausmalen kann jeder für sich selbst. Der Euro hängt am Dollar-Tropf, genau wie Yen und Yuan, der Franken hängt am Euro, die Schweizer Nationalbank hat ja auftragsgemäss schön brav und gehorsam etwa 800 Milliarden Euro angesammelt (viel Glück damit!). 

Vielleicht mutiert dann Amerika zum Auswanderungs- und Russland zum Einwanderungsland? Welche Auswirkungen diese Unruhen auf die Nachbarländer Kanada und Mexiko haben würden, ganz zu schweigen von den Ländern Westeuropas, steht in den Sternen. Die Exportmaschine Chinas und auch die Deutschlands werden kreischend zum Halten kommen und dass die Ölländer ihre Exporte des flüssigen braunen Goldes vielleicht nur noch gegen Gold und Silber verkaufen, kann derzeit noch niemand erahnen. 

Es sieht gegenwärtig so aus, als ob das neue Weltgeld gute Chancen hätte. Das Ziel der Eliten besteht natürlich darin, sich alle Länder völlig gefügig zu machen und damit nachzuholen, was der Dollar als Weltwährung nur teilweise schaffte. Dann hätte man die totale absolute Kontrolle über die Welt und ihr Geldwesen, also hochwahrscheinlich die SDRs mit einer Weltsteuer verbunden, mit dem IWF als Welt-Zentralbank und als Welt-Finanzamt und der neuen Klima-Religion als drittes Testament der neuen grünen-roten Bibel zur moralischen Rechtfertigung für die Weltbevölkerung. Es vergeht keine Rede der Frau Lagarde, in der sie nicht das so «entsetzliche Klimaproblem» händeringend beschwört. Dieses IWF-Konstrukt wäre eine ideale Einrichtung totaler Macht unter grünem Deckmäntelchen und die Weitergabe jeder SDR-Einheit wird vom Welt-Finanz-Zentralcomputer automatisch erfasst und der Weltsteuer unterworfen. Wer diese versucht zu umgehen, wird in einfacher Weise bestraft: Seine Einheiten werden wertlos, dann gibt es weltweit nicht eine einzige Steuerhinterziehung mehr. Wer nicht brav spurt, dem verfällt seine Einheit. Die SDRs könnten als Digitalgeld eingeführt und die Weitergabe jeder Einheit kann elektronisch perfekt und zentral überwacht und strengstens kontrolliert werden. Kein grosses technisches Problem. 

Genau wie das Problem der Weltsteuer. Die SDRs werden also digital eingeführt und jede Weitergabe an einen anderen Weltbürger mit anderer Welt-Personen-Identifikations-Nummer und dem dazu gehörigen eingepflanzten Chip wird mit automatisch versteuert, anfänglich vielleicht nur mit 5 %, nur nichts überstürzen, später mit höheren Sätzen! Querdenker und systemfeindliche Kreaturen werden per zentralem Knopfdruck völlig enteignet oder bei kleineren gedanklichen Abweichungen von der grün-roten Weltklimanorm lediglich rasch um einige Monatsgehälter erleichtert.

Länder mit starken Landwirtschaften werden in diesem Umfeld wegen Nahrungsmittelknappheiten grundsätzlich profitieren.

Die Chancen für ein Weltgeldsystem stehen gut, denn nach Jahrzehnten sind die Menschen an eine Papier- und neuerdings Digitalwährung gewöhnt, wie Pavlovs Hunde im Langzeit-Experiment ans lebenserhaltende (Dollar-)Futter und die Zins-Glasampullen an ihren Speicheldrüsen. Der Schulden-Klingelknopf oder Notruf, den die völlig verwirrten Bürgerhunde offiziell bei Klagen nutzen dürfen, führt nur in die Beschwerdeabteilung des IWF, die täglich für volle 2 Minuten besetzt ist (für bis dahin 8,8 Milliarden Weltbürger).

Doch zurück zur Gegenwart: Vom gewohnten Dollar-Fettfutter abgewöhnt werden die guten Amerikaner auf jeden Fall von Platz Eins am Welt-Futternapf auf einen miesen Platz Zwei gestossen werden. Dies ist eine sehr bittere Pille und doch kann eine bittere Erfahrung äusserst hilfreich sein, da Bitterstoffe zu den besten Heilmitteln in der Medizin gehören, warum nicht auch Im Bereich der Finanz- und Wirtschaftsmedizin? Fallende Steuereinnahmen werden die Sozialkassen rasch ausbluten lassen. Wer sorgt für die 43 Millionen Ärmsten in den USA, die von staatlichen Essensmarken leben? Wer kümmert sich um 41 Millionen, die keine Krankenversicherung haben? Wer kümmert sich um Millionen mittelloser Flüchtlinge und um die durch Massenarbeitslosigkeit schwer Abgestraften?

Gute Besserung, Amerika! Und die alten Fehler möglichst nicht wiederholen! 

Der ganz grosse Preisschub für die Edelmetalle steht noch aus, doch wie stehts um die Reserven? (Dass die Edelmetallpreise im Falle eines Dollarzusammenbruchs und des Ausfalls der preisdrückenden Manipulation in eine ganz andere Grössenordnung aufrücken würden, darüber dürften keine Zweifel bestehen.) Hier existiert wie üblich, eine Hackordnung: Die Goldreserven Amerikas werden mit 10 000 t angegeben. Davon dürfte die Hälfte aus reinem Papiergold bestehen und die Hälfte dieser Hälfte dürfte schlicht unauffindbar sein, da sie  zwecks Preisdrückungen im Laufe der Jahrzehnte längst verkauft oder verliehen wurden (in den Goldtresoren von Fort Knox liegen statt Barren kleine Zettelchen mit vergoldetem Rand, mit der Aufschrift: «Hiermit schulden wir dem amerikanischem Schatzamt  XX Tonnen Gold, mit freundlichen Grüssen, Bullionbank Y oder Goldman Sachs oder ausländische Zentralbank Z».

Der Grossteil der US-Goldreserven ist «unallocated», also angeblich vorhanden aber es kann jedoch sehr wohl sein, dass es pro Unze einige hundert vertraglich «gesicherte» private wie auch institutionelle Eigner gibt. Deren Zusammentreffen würde im Ernstfalle hoch interessant, oder auch amüsant. Was wird dann eine Zulassungs- bzw. Eintrittskarte für dieses Polit-Betrugsspektakel kosten? Dieses traurige Schauspiel hautnah miterleben zu dürfen sollte fast jeden Preis wert sein, wenn hunderte von Eignern von denen jeder sein Goldzertifikat mit dem grossen Garantie- und Echtheitssigel des Schatzamtes in rotem Lack da auf der Frontseite schreiend schwenkt. Dieses echte Papiergold erhielte dann den Ehrenplatz im Familienalbum ganz vorn auf Seite 1, vielleicht gibt es gar nicht so viele Alben, wie betrogene Eigentümer, es könnten ja sogar einigen Experten zufolge tausende sein, denen irgendein wortgewandter Anlageberater einst solche Papiergold-Zertifikate als Super-deal andrehte und grinsend seinen Bonus hierfür abkassierte. Man darf auf die dann fälligen Medienkommentare höchst gespannt sein.

China hat etwa 6000 t Gold staatlich und 16000 t privat, Indien verfügt über 5000 t staatlich und etwa 18 000 t privat (Ergebnis jahrhundertelanger Ansammlungen). Das Dach des berühmten Tempels von Chidambaram ist immerhin mit 21600 massiven Goldziegeln gedeckt, die von 71000 Goldnägeln gehalten werden. Und 850 Millionen Inder auf dem Lande wickeln seit Jahrhunderte, bis heute, all ihre Geschäfte mit Gold und vor allem Silber ab (jeder führt eine kleine Taschenwaage bei sich). Wer Dächer mit Gold deckt, kann nicht ganz so bettelarm sein, wie uns die Medien täuschend verdummen wollen.

Deutschland ist der Eigner von theoretisch 3300 t, wovon wahrscheinlich 80 % im fernen Ausland lagern, die erst mit Suchtrupps aufgespürt werden müssten. Sollte es ein Bundesbanker im Krisenfalle wagen, dort anzurufen und demütig um die Rückgabe bitten, würde er ausser gellendem Gelächter aus der Hörmuschel nichts vernehmen. Dummheit bestraft sich eben immer selbst. Auch das Gold der Schweiz verträumt seine Zeit irgendwo im Ausland.

Moskau steigerte seine Goldreserven wie folgt: 2002: 100 t, 2010: 620 t,  2012: 850 t,  2017: 1600t,  2018: über 2 000 t (hohe Eigenproduktionsraten). Entscheidend aber mag nicht die Zahl der Tonnen sein, sondern das Verhältnis von Goldreserven zur Wirtschaftskraft? Hier scheint der Weltmeister in der Tat Russland zu sein. Hierzu 4 kurze Beispiele zu dieser Verhältniszahl:

1) USA  magere 1,8 % (vorausgesetzt die amtlichen Angaben sind nicht die von vielen vermutete Mega-Lüge, was sich noch herausstellen wird).

2) China trotz seiner Grösse noch beachtliche 1,5 %.

3) EU immerhin 3,6 %.

4) Russland mit 5,6 % Klassenbester – fast drei Mal so gut wie die USA. Ausserdem hat Russland, im Gegensatz zur USA, zu China und zur EU so gut wie keine internen und externen Schulden. Sollte der Dollar seine Stellung als Weltreservewährung verlieren, und danach sieht es derzeit aus, würden nicht nur die Amerikaner, sondern auch das Ausland, gar mächtig abgezockt, denn angeblich befinden sich zwischen 65 und 70 % aller Dollars nicht in den USA, sondern im Ausland.

Auch das Gold der Schweiz döst irgendwo im Ausland leise vor sich hin. 

Ein kleiner Trost zum Schluss: Wenn das von Amerika kontrollierte SWIFT-Zahlungsstrom-Ablwicklungs-Koordinationssystem international wirklich zusammenbräche, dürften die Russen und Chinesen mit einer gangbaren Alternative aufwarten. Die dortigen Tests laufen seit Monaten. Vielleicht sähe auch eine östliche teilweise real gedeckte Goldwährung das Licht der Welt? Sollte Gold im neuen Zahlungssystem eine Rolle spielen, stünde Russland besser da, als allgemein bekannt.

Sollte der Dollar seine Stellung als Weltreservewährung verlieren, und danach sieht es derzeit aus, würden nicht nur die Amerikaner, sondern auch das Ausland, gar mächtig abgezockt werden, denn angeblich befinden sich zwischen 65 und 70 % aller Dollars nicht in den USA, sondern im Ausland.  

Will man die sich stetig weiter aufblähenden Blasen in den durch die Finanzindustrie künstlich aufgepumten vier Schhlüsselbereiche (Aktien, Bonds, Immobilien und Derivate) am weiteren Aufblähen und Platzen hindern, müssten die Gelddrucker gebremst und die Zinsen angehoben werden (also weniger Geld und tiefere  Zinsen).

Will man die in Rekordhöhe auftretenden sog. non-performing-loans (hochgefährlich in Süd-Europa, China, USA und Schwellenländern) – also die faulen Kredite – am Wachsen hindern (die das Schuldenmonster weiter aufblähen) oder das bereits bestehende Volumen reduzieren, die Rückzahlung von Krediten erleichtern und damit Millionen von Aktionären, Bondaffen und Spekulanten, wie auch Hausbesitzer und sogar Banken und Versicherungen, vor dem unausweichlichen Untergang zu bewahren, müsste man die Gelddruckmaschinen schneller laufen lassen und die Zinsen senken (also mehr billiges Geld schaffen, damit das Spielungestört weiter gehen kann und der zuströmende Treibstoff nicht ausgeht). 

Es stehen sich also zwei Kernforderungen – ganz wie bei einer politischen Fernsehdebatte – im Raum unversöhnlich gegenüber:

1) mehr Billig-Geld und Zinsen runter (Schuldenberg am Einsturz hindern) gegen

2) weniger Billig-Geld und Zinsen rauf (Blasen am Wachsen und Platzen zu hindern).

Welche darfs denn sein? 

Eine von beiden tritt automatisch ein, und gleich welche, die Folgen werden in etwa die gleichen sein: Nahezu Vernichtung des staats- und wirtschaftstragenden Mittelstandes, der etwa 80 % aller Arbeitsplätze bereitstellt, während in den Konzernen nur ca. 5 % und beim Staat weitere 6 % aller Arbeitssuchenden unterkommen. Künftig steht also hohe Massenarbeitslosigkeit ins Haus. Schwacher Dollar und damit künftig hohe Importpreise verursachen hohe Inflationsraten, diesmal auch im Bereich des täglichen Bedarfs. Die traditionellen Billig-Einfuhren aus China werden bei Wal-Mart usw. mit neuen, völlig ungewohnten Preisschildern versehen.

Ein unüberwindbares Problem doppelten Charakters steht jedem Lösungsweg, sowohl global als auch in Amerika, sperrig im Wege. Man darf auf die Lösungsexperimente gespannt sein. 

Geht man also energisch gegen die Gefahren des Himalaja-Schuldengebirges und seiner Lawinengefahren an, müsste man die Geldhähne weiter aufdrehen und die Zinsen senken. Man möchte damit also den Einsturz des tausendstöckigen Schuldenwolkenkratzers bremsen, oder weit in die ungewisse Zukunft verschieben, damit sich die wachsenden Massen der faulen Kredite (non performing loans), die ja das Schuldenmonster weiter füttern, zurückbilden, und die Kreditrückzahlungen erleichtern. Der Finanzdoktor sagt: Geldhähne weiter aufdrehen und die Zinsen senken.

Geht man also energisch gegen die Gefahren der Blasenwirtschaft und ihr weiteres Aufblähen und unvermeidliches Platzens an, müsste man das Gelddrucken bremsen und die Zinsen anheben. Damit liest sich die Rezept-Kurzform des Finanzdoktors wie folgt: Weniger Fiatgeld und steigender Zins.

Es bieten sich also den verwirrten Rettern der globalen Hochfinanz, die gerade im US Jackson Hole unter dem Motto «Schaffung einer dynamischen Weltwirtschaft» tagen, in ihrer grossen Not drei Alternativen an:

1) mehr Fiatgeld und fallender Zins, und

2) weniger Fiatgeld und steigender Zins. Nicht zu vergessen:

3) Wie erkläre ich einem geschockten Volke den Zusammenbruch des heiligen Finanzsystems, für welches sie selbst als Gralshüter verantwortlich waren, und wie verkaufe ich den wütenden Bürgern den unvermeidlichen Verlust ihres Wohlstandes und ihrer Konten. Wer oder was wird als Sündenbock künstlich konstruiert, entdeckt oder vorgeschoben?

Aber vielleicht hat die Hochfinanz in ihrer unendlichen Weisheit gerade mal eben die Naturgesetze, besonders die der Logik, ausser Kraft gesetzt. Wer weiss das schon? Was man aber heute ebenfalls sehr genau weiss, ist dass bestimmte Entwicklungsreihen auf den Märkten in den Statistik nicht einfach munter fortgesetzt oder in den Statistiken nicht einfach fortgeschrieben werden können. Hier einige Beispiele:

Die mittleren Preise für ein Standard-Einfamilienhaus in den USA zogen ein wenig an:

1940: 2940  $
1980: 47200 $
2000:  119600 $
Heute: ca. 130 000 $

Eine beliebig weitere Preissteigerung dieses «Betongoldes» im obigen Stile lässt sich aus offensichtlichen Gründen (wie fallende Einkommen, schrumpfende Sparvermögen, demnächst steigenden Zinsen, und Mangel an Käufern) nicht beliebig fortsetzen. Die Hoffnung der Sprkulanten auf einen Preis von 180 000 $ im jahre 2030 wird sich nicht erfüllen. Zu viele haben sich ihre Zweit- und Drittkäufe von Häusern in der Hoffnung auf riesige Gewinne mit geliehenem Hypothekengeld finanziert. Doch schnelles reich werden auf Pump ist eine gefährliche Strategie. Kämen derlei enorme Preissteigerungen tatsächlich, dauerte die übliche Abzahlungsperiode trotz Nullzins Jahrhunderte.

Die Geldumlaufmenge M3 entwickelte sich ebenfalls recht flott:

1960:  55 000 000 000 $
1976:  90 000 000 000 $
2008:  600 000 000 000$
2016: 12 000 000 000 000$
2030 (geschätzt): 48 000 000 000 000 $

Der amerikanische Durchschnitts PKW kostete:

1960: 2 000$
1970: 4 000 $
1991: 15 000 $
2012: 20 000 $
Heute: 25 000 $
2022: ca. 30 000 $
2030: ca.  37 000 $  (heute schon kostet ein Tesla, also E-Mobil, um die 35 000 $)

Der Benzinpreis pro Gallone stieg zwischen 1970 und heute von 0,30 $ auf etwa 4,10 $ an.

Kein Wunder, dass die Finanzwirtschaft so aufquoll, denn der Bedarf nach Nullgeld, nach Nullzinsen und die Spekulationssucht der Menschen wuchs von Woche zu Woche. Seit 2007 hat der Finanzsektor dem Weltsystem ca. 18 Billionen $ zugeführt, und 2017 bisher noch einmal weitere 4 Billionen nachgelegt – von all dem dürften vielleicht 20 % in die Realwirtschaft geflossen sein. Dort fehlt es an Ersatz- und Neuinvestitionen an allen Ecken und Enden, sogar die Gold- und Silberproduktion ist seit 10 Jahren am Schwinden. In den Spekulationsgeschäften des Finanzsektors, in den 80 % des Frischgeld-Schubes floss, verdient man, zumindest auf dem Papier, viel mehr als in der langweiligen Realwirtschaft (letztere krebst, global gesehen, seit etwa 10 Jahren müde vor sich hin).

Dagegen kommen von der Börsenszene fast täglich neue Rekordmeldungen. Sie sind rein spekulativ getrieben, vielfach mit geliehenem Geld. Die Aktienkurse, die Umsatzzahlen wie auch die Gewinnsituation der Unternehmen, also der wirtschaftliche Erfolg, haben längst jeden Zusammenhang verloren. Mit geborgtem Billiggeld werden die eigenen Aktien zurückgekauft, was die Kurse in die Höhe treibt, wonach sich wiederum die Millionen-Boni der Manager, streng «erfolggsgebunden» extrem nach oben hin orientieren.  

In Kürze:

Die gewohnten Preissteigerungsraten, sein sie nun mit oder ohne spekulativem Hintergrund, gehören schon bald dahin, wo sie hingehören, nämlich in die Gedächtnisschublade (und dort in das allerunterste und hinterste Fach).

Sollte der Dollar wirklich kippen und die im Ausland schlummernden (besser träumenden) 70 bis 80 % aller existierenden Dollars, wie gesagt unter biblischen Heulen und Zähneklappen, dank der anstehenden BRICS-Aktion, gnadenlos verloren sein und abgezockt werden, dann gälte Wilhelm Buschs Reim vom erfolgreichen Gärtner, der einen Maulwurf fing:

Da liegt der Dollar-Bösewicht
und zockte gern und kann doch nicht.
Denn hinderlich, wie überall,
ist hier der eigne Todesfall.
 

Geschätzte Leser, wenn Sie mehr zu dieser Thematik mit besonderer Berücksichtigung von Edelmetallen wissen wollen, vertiefen Sie sich in mein neuestes Buch „GOLD SILBER! JETZT“, erschienen im Osiris Verlag, Alte Passauer Str. 28, D-942894 Schönberg, oder Bestellung via Email: info(at)osirisbuch.de oder per Telefon: 08554 942894. Herrn Gerschitz von eben diesem Verlag, wie auch meiner Frau, ein grosses Dankeschön für die organisatorischen Hilfen.

Mit freundlichen Grüssen,

Hans J. Bocker

© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch

(Titelbild: Karen Roach)

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TheBing
30.09.2017 18:22:03
Warum finde ich im Netz keine Angaben zum Treffen des IWF am 7. Oktober 2017 ? Das ist doch bestimmt kein Geheimtreffen ?!
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