Falte: Bezeichnung für eine geologische Bauform, die durch Biegung bzw. Verkrümmung ehemals graden Gesteinsschichten enstanden ist, wobei sich die ältesten Schichten im Sattelinneren (sog. Sattelkern) und die jüngsten Schichten im sog. Muldenkern befinden. Sattel und Mulde werden durch den Schenkel oder Flügel miteinander verbunden. Man kann 3 Falten-Grundtypen unterscheiden: 1. Biegefalte bzw. Knickfalte: Gesteinsschichten werden aufgrund Einengungskräfte wellenartig verbogen bzw. geknickt, wobei ein Grossteil der Bewegung durch Verschiebung von Gesteinsschichten erfolgt; 2. Scherfalte: aufgrund Zerscherung eines Gesteinspaketes. Dies tritt v.a. bei pelitischen (klastischen) Gesteinen auf (siehe auch: Schieferung); 3. Fliessfalte: entsteht durch unregelmässige Faltung, wo z.B. einmal erzeugte Krümmungen erneut gekrümmt, aufgewickelt oder verwirbelt werden können. Sie kann in magmatischen Schmelzen, metamorphen Gesteinen und auch Salzgesteinen auftreten. Falten-Arten: A) Einzelformen: 1. Nach der Lage der Achsenebene: a) stehende oder aufrechte Falte bei senkrechter Achsenebene; b) schiefe oder geneigte Falte bei geneigter Achsenebene, überkippte Falte bei geneigter Achsenebene und gleicher Einfallsrichtung der Faltenschenkel (wenn auch mit verschiedenen Winkeln); c) liegende Falte bei stark geneigter bis horizontaler Achsenebene (bei weiter Überlage eines Sattels auf die vor ihm liegende Mulde als Deckfalte bezeichnet); d) Tauchfalte bei unter die Horizontale gekippter Achsenebene; e) Nickfalte (extrem entwickelte Tauchfalte, die alsdann im Scharnierbereich wie eine aufrechte Mulde erscheint); 2. Spezialformen: a) Isoklinalfalte: bei starker Einengung entstanden (bis auf das Scharnier parallelschenklige Falte); b) Fächerfalte: im Schenkelbereich stärker als im Scharnier zusammengepresste, enge Falte (ein durch Scherbrüche in den Schenkeln modifiziertes Bild derselben ist die sog. Pilzfalte); c) Zickzackfalte bzw. Spitzfalte: mit scharf geknicktem Scharnier; d) Kofferfalte: mit flachem Scheitel und mehr oder weniger senkrechtem Schenkelabfall; e) Kulissenfalte bzw. Relaisfalte: Falten, die untereinander parallel, jedoch schräg hintereinander gestaffelt verlaufen. B) Faltengemeinschaften: a) Faltenbündel bzw. Faltenbüschel: mit etwa gleichem Streichen nebeneinander herlaufende, eng verbundene Falten; b) Faltenstamm: grosse zusammenhängende Gebirgsstränge (z.B. Alpen, Pyrenäen, Karpathen); c) Faltengebirge: siehe →Gebirge.
Eine Biege- bzw. Knickfalte:
Anmeldung zum Newsletter:
e-mail: |
Vorname: |
Nachname: |
Newsletter deutsch: |
Newsletter englisch: |
Sie erhalten nach der Anmeldung eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst nach Erfolgreicher Bestätigung sind Sie für den Newsletter angemeldet. |