Glossar

Scholle: 1. Nebengesteinsscholle: ein →Nebengesteinsbrocken, der in einem →magmatischen Gestein eingeschlossen ist; 2. tektonische Scholle: ein Teil der →Erdkruste, der an einer oder mehreren Seiten durch Bruchlinien begrenzt ist und sich durch Hebung, Senkung oder Schrägstellung von der Umgebung unterscheidet. Wurden die einzelnen Schollen in den verschiedensten Richtungen zueinander bewegt, so spricht man von einer Schollenverschiebung, wobei die Grenze zwischen solchen Schollen oftmals als Schollennaht umschrieben wird. Bereiche der Erdkruste, die ihre Entstehung solcher Schollenbildung verdanken, werden als Schollengebirge bezeichnet. An →Verwerfungen gegeneinander verschobene Schollen (sog. Bruchschollen) können relativ gehoben (sog. Hochschollen), abgesenkt (sog. Tiefschollen) oder gekippt (sog. Kippschollen bzw. Pultschollen) sein. Reste von Überschiebungsmassen werden als Deckscholle bezeichnet. Tafelschollen sind Bruchschollen aus flach gelagerten →Schichten. Keilschollen bzw. Pultschollen sind an einer Seite von Brüchen begrenzt und insgesamt gehobene Schollen. Faltenschollen sind Schollen, die aus gefalteten Schichten bestehen. Rumpfschollen sind Schollen, die von einer →Rumpffläche abgeschnitten wurden. Deckschollen sind Teile von Überschiebungsdecken.