Schicht: Bezeichnung für platten- oder tafelförmige Gesteinskörper, dessen Dicke (gegenüber seiner horizontalen Ausdehnung) gering ist. Die einzelnen Schichten werden durch sog. Schichtfugen voneinander getrennt. Eine solche Fuge ist somit die Grenze zwischen der Dachfläche (obere Grenzfläche) der →liegenden und der Sohlfläche (untere Begrenzungsfläche) der →hangenden Schicht. Mehrere übereinander lagernde Schichten werden als Schichtenfolge, Schichtenpaket, Schichtenreihe oder Schichtenkomplex bezeichnet. Sofern man die Zusammengehörigkeit zu einem geschlossenen System andeuten, so spricht man von Schichtengruppe oder Schichtenserie. Siehe auch →Sedimentation.
Schematischer Profilschnitt durch das fränkische Schichtstufenland:
Eine sedimentäre Gesteinsschicht bei Tübingen:
Schichtenfolge der Solnhofer Plattenkalke (etwa 150 Mio. Jahre alt):
Abfolge der Gesteinsschichten am Zion National Park in Utah, USA:
Die Dakota-Schicht ist die jüngste im Nationalpark (sichtbare) Sedimentschicht (entstand in der Kreide). Der Sandstein (mit Basalt durchsetzt) ist fossilreich und erodiert relativ schnell durch exogene Kräfte:
Die Camel-Schicht ist etwa 60-90 m mächtig. Vor etwa 150 Mio. Jahren bildete sich ein warmes und flaches Meer in dieser Gegend, welches eine Vielzahl von Sanddünen abtrug, welcher Sand sich mit kalkhaltigem Schlamm zu einer (heute) 30-120 cm dicken Gesteinsschicht verfestigte, in welcher sich auch heute noch Fossilien aus der Trias finden lassen. Teilweise drang der kalkhaltige Schlamm auch unter die Sandschicht (der abegtragenen Dünen) in die Navajo-Schicht ein und vermischte sich mit dieser. In der Schichtenfolge finden sich nach der Camel-Sedimentschicht Hinweise auf eine weitere (vermutlich bis zu 850 m mächtig) Schicht, die jedoch aller Wahrscheinlichkeit über die Zeit vollständig abgetragen wurde:
Am Anfang der Jura wurde die Gegend von eisenoxidhaltigen Wasserströmen geflutet, dessen Eisenoxid-Schlamm heute die sog. Temple Cap Schicht bildete. Als sich die Gegend alsdann für kurze Zeit wüstenartig veränderte, bildeten Schlick- und Lehmschichten das Ende der Sedimente. Die charakteristischen roten Streifen im Schichtenpaket bildeten sich durch herausgewasches Eisenoxid (via Regen). Eisenoxid, das dadurch auch in die Navajo-Schicht eingedrungen ist, färbte diese orange bis rötlich:
Die Navajo-Schicht ist die allgegenwärtigste, da sie sich von Wyoming bis in den Süden von Kalifornien erstreckt. Canyons wurden (und werden noch immer) überall dort rasch produziert, wo immer sie der Erosion ausgesetzt war. Am Temple of Sinawa besitzt die Schicht eine Mächtigkeit von um die 700 m – und wird von Geologen als die weltweit mächtigste Gesteinsschicht angesehen. Der Virgin River hat sich bereits bis zur Keyenta-Schicht hineingegraben. Der Sandstein ist stark porös und nimmt grosse Mengen Wasser auf, welches im Gestein hinabfliesst. An der Grenze zur wasserundurchlässigen Keyenta-Schicht tritt das Wasser alsdann in Form zahlreicher Quellen wieder zutage, die durch herauslösen von bindenden Bestandteilen des Sandsteins heute noch Klippen und Überhänge formen:
Die 60-180 m mächtige Keyenta-Schicht hat sich Anfang des Juras aus Sand und Schlick von langsam fliessenden Gewässern gebildet, als noch halbtrockenes bis tropisches Klima vorherrschte. Die Sedimentschicht ist rot bis violett gefärbt und besteht aus Sandstein, Schiefer und Schluffstein, ist nahezu im ganzen Nationalpark zu sehen und in ein paar wenigen Teilen wurden auch Fussabdrücke von Dinosauriern gefunden:
Die 40-120 m mächtige Moenave-Schicht wurde dank Hebung der Gegend Anfang der Jura-Zeit freigelegt und besteht grösstenteils aus rötlich gefärbtem Schluffstein, der mit Ton und Sandstein durchsetzt ist. Entstanden ist das Schichtpaket durch Flüssen und Seen, weswegen in ihr auch zahlreich Fossilien gefunden werden. Oberhalb der roten Schicht befindet sich eine braune Schicht, die 20-50 m mächtig und aus Sandstein besteht und vornehmlich aus 1grösseren Füssen abgelagert wurde (häufig Süsswasserfisch-Fossilien, wie insb. des Störs):
Die Chinle-Schicht ist stark mit vulkanischer Asche durchsetzt und reich an Mineralen, Fossilien und versteinertem Holz (deutet auf eine Sumpflandschaft hin, aus deren Sedimenten sich diese Schicht bildete, die ein vielfältiges Farbsprektrum aufweist – dank den unterschiedlich eingelagerten Mineralen rot, rosa, violett, blau, gelb bishin zu weiss). Die Grundmasse besteht aus Kalkstein, Gips und Quarz, sowie insb. Eisen-, Kupfer- & Mangan-Minerale. Die zur Versteinerung bzw. Verkieselung notwendige Kieselsäure kam wohl aus der vulkanischen Asche, sowie auch durch im Grundwasser gelöste Silikate. Diese Schicht ist dieselbe, die auch im Petrified Forest National Park die zahlreichen Holz-und Baum-Versteinerungen gebildet und konserviert hat:
Die bis zu 550 m mächtige Moenkopi-Schicht bildete sich Angang der Trias aus einer flachen Lagune und besteht aus Sandstein, Kalkstein, Schiefer, Gips und Ton. Die Sedimente wurden in tausenden dünnen Schichten abgelagert, wobei sich die Küstenlinie der Lagune während der Sedimentation mehrfach zurückgezogen haben dürfte, da charakteristische Schlammablagerungen einer Flussmündung zu erkennnen sind:
Die Kaibab-Schicht bildete sich vor über 260 Mio. Jahren während des Perms als ein Meer fossilienreichen Schlamm alsdann zu einem Kalkstein mit grauer bis gelblicher Farbe sedimentierte (die gefundenen Fossilien, wie insb. Schwämme, lassen auf ein tropisches Klima schliessen). Die in den Körpern der Fossilien enthaltenen Silikate liessen unter dem hohen Schichtungsdruck Kieselerde und Feuerstein produzieren. Die Kaibab-Schicht ist jedoch nur an wenigen Stellen an der Erdoberfläche zutage (nur an den Hurricane Cliffs am Kolob Canyons zu sehen):
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