Metamorphose: unter der geologischen Gesteinsmetamorphose versteht man die Gesteinsumwandlung im Inneren der →Erdkruste aufgrund Temperatur- und Druckveränderungen, die oftmals mit dem Eindringen von Gasen oder Lösungen verbunden sind. Die neu entstehenden Gesteine (→Metamorphite) erleiden bei der mechanischem chemischen oder chemisch-mechanischen Umandlung eine Veränderung des →Gefüges oder des Mineralbestandes (inkl. Gefüge) bei gleichbleibendem Chemismus (siehe auch: →Granitisierung; →Metasomatose; →Migmatisierung; →Diagenese). Arten der Metamorphose: A. Autometamorphose: Bezeichnung für einen Vorgang, der auf chemische Reaktionen flüchtiger Bestandteile einer magmatischen Schmelze mit den bereits verfestigten Teile dieser Schmelzen zurückgeführt werden kann. Entsprechende Begriffe: Autohydration; Autopneumatolyse (siehe auch: →deuterische Phase; →Pneumatolyse). B. Eigentliche Gesteinsmetamorphose bzw. Allometamorphose: 1. →Belastungsmetamorphose; 2. Thermometamorphose: verursacht durch Temperaturerhöhungen, v.a. im Kontaktbereich magmatischer Schmelzen. Bei dieser Art spielt der Belastungsdruck nur eine untergeordnete oder keine Rolle; andererseits wird der Überlagerungsdruck in manchen Fällen (wie z.B. Umwandlung der Salze in Salzlagerstätten) als sehr wichtig betrachtet. Sofern die Temperaturen stark erhöht werden, so spricht man von Pyrometamorphose bzw. kaustische Metamorphose. Bei einem eindeutigen Magmakontakt wird von Kontaktmetamorphose gesprochen, die ohne Stoffzufuhr vom →Magma erfolgen kann (Thermametamorphose) oder aber durch das diffuse Eindringen magmatogener Gase und Lösungen bestimmt sein kann (sog. hydatothermische Metamorphose). Hierzu gehört als extremste Variante die sog. Injektionsmetamorphose (→Injektion). Alle bisher erwähnten Arten der Metamorphose sind sog. statische Metamorphosen, da hier keine mechanische Verformungen eintreten. 3. kinetische bzw. mechanische Metamorphose (Kinetometamorphose): Metamoprphosevorgänge, die an Verformungserscheinungen gebirgsbildender →Tektonik gebunden sind, weswegen sie auch als Dislokations- bzw. Dynamometamorphose bezeichnet wird. 4. Regionalmetamorphose: Wirkungen, die weite Gebiete bzw. Regionen erfassen und über längere Zeiten andauern, weswegen sie daher zu grossräumigen und umfassenden Gesteinsumwandlungen führen und oftmals auch eine gute Gliederung der →Tiefenstufen zeigen. Tiefenstufen der Regionalmetamorphose und typische Gesteine: 1. →Epizone: →Quarzite, →Granite (geschiefert und/oder mylonitisiert), →Schiefer, →Phyllite; 2. →Mesozone: Quarzite, →Glimmerschiefer, →Marmor, →Eklogit, →Amphibolit; 3. →Katazone: →Granulite, →Graphit, →Hornblendegneise, →Orthogneise, →Pragneise. 5. Ultrametamorphose: eine extreme Metamoprhosewirkung aufgrund Steigerung von Druck und Temperatur. Hierzu zählen sich Vorgänge wie →Anatexis, →Diatexis, →Metatexis und höhere →Metablastese und als Extremfall die →Palingenese. Alle bisher genannten Arten der Metamorphose sind sog. progressive Metamorphosen, d.h. voranschreitende und nicht umkehrbare Metamorphosen. In Ausnahmefällen kann jedoch auch eine rückschreitende Metamorphose eintreten, die sog. Retrometamorphose. 6. Retrometamorphose (Diaphtorese): Es ist die Retrometamorphose, die bspw. Diamanten so selten macht, denn Diamanten werden in grossen Tiefen produziert, so dass die langsamen geologischen Vorgänge, die einen Diamanten aus der Tiefe an die Oberfläche steigen lassen, zu langsam ablaufen, so dass sich Diamant alsdann zu Graphit retrograd umbilden – nur die schnellen Eruptionen mittels Pipes ermöglichen es dem Diamanten, die Erdoberfläche ohne Degradierung zu erreichen.
Die obere Lava(gesteinsschicht) hat für Kontaktmetamorphose des darunterliegenden Erdschlamms bewirkt, so dass daraus nun ein rötlicher Tonschiefer entstanden ist (wie ersichtlich bewirkt die Kontaktmetamorphose nur einen lokal begrenzten zur metamorphen Umbildung):
Ein mächtiger (schwarzer) Diorit-Gesteinskörper, dessen Kalkstein-Schichten während einer Kontaktmetamorphose (Intrusion) in weissen Marmor umwandelte:
Retrometamorphose: dies war einstz ein Granat-Glimmerschiefer, der mittels grosser Hitze und Druck aus einem Schiefer entstand. Wo einst jedoch Granat-Kristalle hatte, sind nun Klumpen von (makroskopisch) nicht beschreibbarem Material. Die Granat-Kristalle wurden in das Gestein resorbiert, während der Glimmer wohl auch vollständig rekristallisierte. Exemplar vom Queen Canyon in Kalifornien, wo Intrusionen solche retrograden Metamorphite produzierten:
Anmeldung zum Newsletter:
e-mail: |
Vorname: |
Nachname: |
Newsletter deutsch: |
Newsletter englisch: |
Sie erhalten nach der Anmeldung eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst nach Erfolgreicher Bestätigung sind Sie für den Newsletter angemeldet. |