Löß (Pl. Lösse, selten Löße; wohl die hochdeutsche Schreibweise für das schweizerisch-schwäbisch-elsässische Wort „Loesch“; im schweizerischen „lösch“ für „locker“): Bezeichnung für ein feinstkörniges Sediment mit Korndurchmessern von 0,01-0,05 mm und gelblicher bis gelbgrauer Farbe. Er ist ausgesprochen porös, leicht zerreiblich und zerfällt im Wasser. Löß besteht aus 60-70% Quarz(körnchen), daneben in wechselnden Mengen (je nach Herkunftsgebiet) Kalk (8-30%), Feldspäte (10-20%), Glimmer und anderen Silikate, wobei der hohe Kalkgehalt bemerkenswert ist. Primär ist ein Löß ungeschichtet, locker, fruchtbar und von senkrechten Haarröhrchen durchzogen. Häufig bricht es in fast senkrechten Wänden ab oder bildet steilwandige Hohlwege. Rezent entsteht Löß im trockenkalten Nord-China durch Ablagerung des angewehten Staubes der asiatischen Wüsten. In Mittel-Europa wurde Löß während der Eiszeit in Periglazialgebieten abgelagert (sog. →glaziäolische Ablagerungen), wobei der Staub aus dem periglazial verwitterten Schuttmaterial von Grundmoränen stammt. Die Lößmächtigkeiten in Mittel-Europa betragen maximal 30-40 m (wie z.B. am Kaiserstuhl), während sie in China über 400 m erreichen können. Generell ist ein Löß ungeschichtet, kann jedoch bei späterer Umlagerung durch Wasser eine Schichtung erhalten, wie oftmals beim sog. Schwemmlöß und fast immer beim Seelöß, der in Wasserbecken abgelagert wurde. Bei wechselnden Windgeschwindigkeiten können Wechsellagerungen von Löß und Flugsand auftreten (sog. sandstreifiger Löß). Aufgrund einsickernde CO2-haltige Niederschlagswässer findet eine Entkalkung und somit eine Verlehmung der obersten Zonen des Lößes statt: sog. Lößlehm, der braun gefärbt, bei Feuchtigkeitsaufnahme rutschgefährlich, und bei Austrocknung rissig werdend ist und in Stücke zerfällt). In tieferen Zonen des Lößprofils scheidet sich dieser gelöste Kalk aus den Sickerwässern wieder aus und bildet teil bizarre Formen bzw. Konkretionen, wie insb. Lößkindel, Lößmännchen, Lößpuppe.
Eine durch Löß geprägte Landschaft in China:
Typische Löß-Schichten in Mitteleuropa (allerdings relativ grossmächtig):
Ein etwa 5 m mächtiger Löß-Aufschluss in der Nähe des Neckars, der aus verschiedenen hellen und dunklen Bändern besteht – dunkle Löß-Bänder: fossile Böden, die sich aus dem Löß in wärmeren Phasen des Pleistozäns bildeten; helle Löß-Bänder: bestehen aus unverwittertem Löß. Diese Wechsellagerung von fossilen Böden und unverwittertem Löß geben wichtige Hinweise auf die (Paläo-)Klimaentwicklung in Süd-Deutschland:
Haushohe Löß-Schichten in China:
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