Anschliff: einseitig geschliffenes und poliertes Boden-, Gesteins-, Mineral-, Erz- oder Kohlenstück (v.a. für mikroskopische Untersuchungen). Zur Herstellung eines Gesteins-Dünnschliffs wird von einem Gesteinsstück eine kleine Probe mit einem diamantbesetztem Sägeblatt abgesägt, und alsdann angeschliffen, poliert und mit einem speziellen Kunstharz auf einen gläsernen Objektträger aufgeklebt, wonach die Probe auf die gewünschte Dicke heruntergeschliffen wird. An Anschliffen und Dünnschliffen kann die Art des beprobten Gesteins sowie seine mineralische Zusammensetzung genauer untersucht werden bzw. sprichwörtlich „unter die Lupe genommen werden“. Erst ab einer Dicke von 0,02-0,03 mm ist eine Probe für die Durchlichtmikroskopie geeignet, so dass eine umfassendere Untersuchung möglich ist. Es wird im normalen und polarisiertem Licht untersucht, sowie mit speziellen Wellenlängen, wie z.B. UV-Licht. Unter einem Anschliff versteht man jedoch auch das Schleifen Polieren von Mineralen, Kristallen, Gesteinen, oder Geoden, wie z.B. das erste Foto unten zeigt (ein Achat-Anschliff). Siehe auch: →Dünnschliff.
Polierter Anschliff im Mikroskop: Allargentum, Pyrargyrit und Galenit:
Polierter Anschliff im Mikroskop: Fahlerze, Arsenopyrit und Galenit:
Anschliff unter einem REM (Sekundärelektornen)-Mikroskop mit 240-facher Vergrösserung: Pyrophyllit mit Muskovit:
Dünnschliff eines Granat-Glimmer-Schiefers unter linear polarisiertem Licht. Das Gestein besteht im Wesentlichen aus Granat (dunkel), Biotit (braun-rötlich) und Quarz (farblos):
Nun der gleiche Dünnschliff-Ausschnitt wie im davorigen Bild – jedoch unter gekreuzter Polarisation: Granat erscheint nun vollkommen schwarz; Biotit in leuchtenden Farben und Quarz in gräulichen Farbtönen:
Petrographischer (Gesteins-)Anschliff eines Kalkschiefers (ohne mikroskopische Vergrösserung):
Dünnschliff desselben Kalkschiefers (40-fache Vergrösserung, gekreuzte Polarisation): erkennbar ist die feine Struktur und ein (wohl tektonisch) versetzter Quarzgang:
Petrographischer (Gesteins-)Anschliff eines Wachskalk-Brockens mit Stylolithen (Calcit-Äderchen im mm Bereich; verwittern gelb bis braun):
Ein anderer Wachskalk mit frischem Anbruch und typisch wachsartigem Bruch, der im darauffolgenden Bild im Dünnschliff unters Mikroskop gelegt wird:
Derselbe Wachskalk nun im Anschliff und mit 40-facher Vergrösserung bei gekreuzter Polarisation: da dieser grösstenteils rekristallisiert wurde sind die Calcit-Körner klein und annähernd gleichgross; sie zeigen keine Anzeichen der Deformation und es kann Stylolithen-Bildung erkannt werden:
Ein stark zerklüfteter Alkaligranit im Aufschluss:
Ein Handstück des oben abgebildeten Alkaligranits im Anschliff: die grossen Minerale Quarz, Alkalifeldspat, Plagioklas und ein wenig Glimmer sind in der orange-farbenen Grundmasse (die dem Gestein seine typische Farbe verleiht) deutlich zu erkennen:
Dünnschliff des Alkaligranits mit 40-facher Vergrösserung und gekreuzter Polarisation: dieser zeigt bereits Spuren der Verwitterung; an dessen unmittelbarem Kontakt zu einem Dolomit wurden glasklare Baryt-Kristalle gebildet:
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