anaerobe Bakterien: Bakterien, die ihren Energiebedarf aus der Zersetzung von Eiweiss oder der Reduktion von Sulfaten beziehen – und daher in Sauerstoff-armen bis –freien Lebensräumen existieren können. Die Tätigkeit solcher Bakterien erzeugt einen lebensfeindlichen, chemisch reduktiven Bereich im Wasser. Ein Forscherteam aus England und Kanada konnte 2007 nachweisen, dass gewisse anaerobe Bakterien in 2 km Tiefe bei Temperaturen von 80°C überleben – und dabei Rohöl-Reste in Methan umwandeln. Diese Bakterien können die langen Kohlenwasserstoff-Ketten spalten und zu Ethansäure, Kohlendioxid und Wasserstoff umbauen. In einem 2. Schritt des biologischen Abbaus wird die Säure zu Methan umgewandelt (Essigsäure-Bakterien), während Wasserstoff-Bakterien aus dem Wasserstoff und CO2 das Methangas produzieren. Damit könnte eine Methoden entwickelt werden, wie mit Hilfe von Mikroben aus bereits erschöpften Ölfeldern wieder Methan gefördert werden kann. Üblicherweise lagern in den Ölfeldern noch etwa die Hälfte der Vorräte, nachdem sie für erschöpft erklärt werden. In Fällen, in denen das Öl aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr gefördert wird, könnten anaerobe Bakterien das Problem effektiv lösen. Um einen schnelleren biologischen Abbau des Schweröls zu bewirken, müsste also lediglich das Spalten der Kohlenwasserstoff-Ketten beschleunigt werden. Damit das Methan schneller entsteht, müsste man die Essigsäure-Bakterien mit „Düngemitteln“ füttern: die wesentlichen Nährstoffe für die Mikroben sind ohnehin in Mengen vorhanden, was fehlt sind jedoch zusätzliche Nährstoffe, wie Phosphor und Spurenelemente, die den Abbau beschleunigen. Es wird geschätzt, dass dies mind. 20% des Schweröls zu Methan umwandeln könnte, wobei die Umsetzbarkeit eines solchen „Methan Recovery Systems“ nicht einfach ist, da es schwer ist, das anfallende Gas einzusammeln. Es existieren etwa 6000 Mrd. Barrel Schweröl weltweit und sie verursachen den Ölkonzernen grosse Probleme, da man Schweröl schmelzen muss, um es zu gewinnen. Dabei wird unter grosser Energieaufwendung heisser Wasserdampf eingeleitet, um brauchbaren Kraftstoff aus dem Schweröl zu extrahieren (i.d.R. können nur 17% des Öls wiederhergestellt werden. Sofern das Problem mit der Gassammlung gelöst wird und sofern man den Prozess der Wasserstoff-Bakterien stoppen könnte und die Methanogenese der Essigsäure-Bakterien dafür beschleunigen, so könnte sich Kraftstof in Form von molekularem Wasserstoff ansammeln. Unter Stichworten wie „Crude Oil biodegradation via methanogenesis in subsurface petroleum reservoirs“ kann die Forschung und Entwicklung verfolgt werden.
Die „ölfressenden“ Bakterien unterm Mikroskop:
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