Glossar

Gang: Bezeichnung für eine →Spalte, die mit Mineralen oder Gesteinen gefüllt ist, wobei sich der Gang in einem anderen (älteren) Gestein (meist plattenförmiger Körper) befindet. Die Ausfüllung von Spalten in der Erdkruste durch Minerale oder Gesteine wird auch als Spaltenfüllung, Gangspalte, Eruptivgang, Erzgang, Mineralgang, Tuffgang oder Antiklase bezeichnet. Mineralgänge können bspw. mit →Quarz, →Fluorit, →Calcit und/oder →Baryt ausgefüllt sein, während Erzgänge mit Erzmineralen und Gangmitteln (sog. Erzbegleiter) gefüllt sind. Als Eruptivgänge (sog. Ganggesteine) treten zum einen Tiefengesteine (selten), und zum anderen (oftmals) ihre Abkömmlinge (sog. Ganggefolge) auf, wie insb. →Aplite, →Pegmatite, →porphyrische Gesteinsarten und →Lamprophyre. Je nach Gestalt und Lage lassen sich daneben unterschiedliche Gangtypen unterschieden: meistens verfügen Gänge über eine durchgreifende Lagerung (d.h. sie schneiden ihr Nebengestein in den verschiedensten Winkeln). Schichtparallele Lagergänge (sog. Sills) treten ebenfalls oftmals auf. Fallen Gängen mit einem Winkel von 0-15° heissen diese schwebende Gänge, bei 15-45° werden sie als flache Gänge, bei 45-75° als tonnlägige Gänge, und bei 75-89° als steile Gänge bezeichnet, während sie saigere (stehende) Gänge heissen, sofern sie mit einem Winkel von 90° bzw. einem rechten Winkel fallen. Mehrere Gänge können zusammen auftreten und haben alsdann den Namen Gangsysteme bzw. Gangscharen. Mehr oder weniger parallel verlaufende Gänge werden als Gangzug bezeichnet. Kreuzen sich Gänge oftmals gegeneinander, so erzeugen sie ein sog. Gangnetz, wobei der Schnitt von 2 Gängen als Gangkreuz bezeichnet wird bzw. Scharkreuz bei einem spitzwinkligem Schnitt.